Auf einen Blick
- Flugschreiber werden ausgewertet
- Todesursache des 23-jährigen Flugbegleiters weiterhin unklar
- Abdankung des verstorbenen Flight-Attendants am Freitag
Der Swiss-Unglücksflieger HB-JCD, der am 23. Dezember in Graz (A) notlanden musste, ist wieder in der Schweiz. Der Airbus A220-300 hob am Donnerstag kurz vor 15.30 Uhr in Graz ab und landete nach Daten des Onlineportals Flightradar24 um 16.54 Uhr in Zürich. Die Ankunft verzögerte sich, weil das Flugzeug wegen starken Winds zunächst nicht landen konnte und durchstarten musste.
Nun beginnt die Auswertung der Flugschreiber durch die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust): «Die Übergabe der beiden versiegelten Flugschreiber an die Sust ist am Donnerstag erfolgt», teilt Sprecher Florian Reitz Blick mit. «Die Kommunikation innerhalb der Flugbesatzung im Cockpit sowie diejenige mit der Flugsicherung über Funk wird von der Sust analysiert.» Die Schweizer Behörde arbeitet dabei der österreichischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUB) zu, die bei den Untersuchungen federführend ist.
Bei der Notlandung am Tag vor Heiligabend war ein 23 Jahre alter Flugbegleiter schwer verletzt worden; am 30. Dezember starb er. Was zum ersten Tod eines Swiss-Besatzungsmitglieds im Einsatz geführt hat, ist weiterhin unklar. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. «Das Gehirn ist durch einen schweren Sauerstoffmangel massiv geschädigt worden, und der junge Flugbegleiter ist daran auf der Intensivstation gestorben», teilte die Staatsanwaltschaft Graz letzte Woche mit. «Wir gehen auch der Frage nach, welche Rolle die Atemschutzmaske gespielt hat, die der Flugbegleiter getragen hat.»
Abdankung nächste Woche
Das österreichische Verkehrsministerium teilte Blick mit: «Die Sicherheitsuntersuchungsstelle hat die Ermittlungen und Dokumentation des Vorfalls vor Ort zeitnah begonnen und ihre Ermittlungsschritte eng mit der Staatsanwaltschaft Graz abgestimmt.» Unter anderem seien die Schutzausrüstungen der Kabinenmitglieder in Verwahrung genommen worden. «Diese werden nun an ein spezialisiertes Labor übergeben und untersucht. Mit Ergebnissen dieser Untersuchung ist im Februar zu rechnen.»
Der Leichnam des jungen Flugbegleiters wurde mittlerweile in die Schweiz überführt, die Abdankung findet am kommenden Freitag statt. In einer Todesanzeige teilte die Swiss mit: «Der Schmerz und die Trauer, die wir empfinden, lassen sich nicht in Worte fassen.» In einem Nachruf auf den Verstorbenen, der bis 2023 in der Kirchenpflege arbeitete, heisst es: «Er hat uns und unsere Kirchgemeinde mit seiner Lebensfreude, seiner ansteckenden Energie und seiner Herzlichkeit bereichert. Daran möchten wir uns noch lange erinnern.»