So gehts weiter im Fall von George Floyd
Bewährung oder 30 Jahre Knast für Killer-Cop Derek Chauvin?

Im Prozess wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd fordert die Verteidigung eine Bewährungsstrafe für den verurteilten weissen Ex-Polizisten Derek Chauvin. Die Staatsanwaltschaft fordert 30 Jahre hinter Gittern.
Publiziert: 03.06.2021 um 04:02 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2021 um 06:44 Uhr
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Derek Chauvin (r) mit seinem Verteidiger Eric Nelson (l).
Foto: AP

Der weisse Ex-Polizist Derek Chauvin (45) ist schuldig, den Tod des Afroamerikaners George Floyd (†46) verursacht zu haben. Mehr als acht Minute kniete er auf Floyds Nacken, dann war der Dunkelhäutige tot. Jetzt fordert die Verteidigung des Killer-Cops Bewährung.

Zusätzlich solle Chauvin eine Gefängnisstrafe erhalten, die jedoch mit der Untersuchungshaft verbüsst wäre. Das hiess es in einem am Mittwoch vom Gericht in Minneapolis veröffentlichten Antrag von Anwalt Eric Nelson. Die Staatsanwaltschaft fordert dagegen 30 Jahre Haft für Chauvin. Sie begründete dies mit der besonderen Schwere der Tat, die Richter Peter Cahill bereits anerkannt hat.

Strafmassverkündung am 25. Juni

Die Verkündung des Strafmasses ist für den 25. Juni geplant. Die Verteidigung führte an, dass Chauvin nicht vorbestraft sei. Der Ex-Polizist habe bis zu seiner Festnahme auch keine rechtlichen Probleme gehabt. Er habe hart gearbeitet und ein gesetzestreues Leben geführt.

Der Anwalt begründete die Forderung nach einer Bewährungsstrafe auch damit, dass Polizisten eine kürzere Lebenserwartung hätten und Chauvin im Gefängnis zum Ziel von Angriffen werden könnte. Die Staatsanwaltschaft argumentierte dagegen, eine lange Haftstrafe würde «die tiefgreifenden Auswirkungen des Verhaltens des Angeklagten auf das Opfer, die Familie des Opfers und die Gemeinde berücksichtigen».

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Geschworene sprachen Killer-Cop schuldig

Die Geschworenen hatten Chauvin Ende April unter anderem des Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen. Floyds gewaltsamer Tod am 25. Mai 2020 bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst.

Auf Videos ist dokumentiert, wie Polizisten den Unbewaffneten zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor das Bewusstsein und starb. Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. (SDA/euc)

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