So reagieren Biden und Harris auf das Floyd-Urteil
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Jubel nach Chauvin-Urteil:So reagieren Biden und Harris auf das Floyd-Urteil

George Floyds Bruder zum Schuldspruch
«Heute können wir wieder atmen»

Es ist ein Urteil, auf das die Welt gewartet hat. Derek Chauvin, der Ex-Polizist, der solange auf dem Nacken des Schwarzen George Floyd kniete, bis dieser starb, wurde schuldig gesprochen. Die Reaktionen zum Urteil.
Publiziert: 21.04.2021 um 04:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2021 um 00:48 Uhr
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George Floyds Bruder Philonise Floyd kann endlich aufatmen. Der Ex-Polizist, der für den Tod seines Bruder verantwortlich ist, wurde schuldig gesprochen.
Foto: keystone-sda.ch

Jubel, laute «Black Lives Matter»-Rufe, Menschen, die sich in die Arme fallen – so sah es vor dem Gericht in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) aus, als Derek Chauvin (45) schuldig gesprochen wurde. Der weisse Ex-Polizist, der den Tod des Schwarzen George Floyd (†46) verursachte, muss hinter Gitter.

Philonise Floyd, der Bruder des Verstorbenen, sagt kurz nach dem Urteil: «Heute können wir wieder atmen.» Es sind Worte, die ins Mark gehen. Denn in seinem Todeskampf sagte George Floyd immer wieder zu Derek Chauvin: «Ich kann nicht atmen.»

Floyds Bruder mahnt zum Weiterkämpfen

Doch der Bruder des Toten mahnt trotz grosser Freude über die Verurteilung auch: Der Kampf gegen Ungerechtigkeit gehe weiter. Dennoch, er hoffe nach dem Schuldspruch, endlich wieder schlafen zu können.

Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.

US-Präsident: «George Floyd hat die Welt verändert»

Neben den George Floyds Angehörigen meldet sich auch der US-Präsident Joe Biden (78) zu Wort. Er sagt: «George Floyd hat die Welt verändert.» Der Präsident griff zum Telefon und rief die Familie des Toten an. Er sprach auch mit Floyds Tochter Gianna (6).

«Ich habe ihr heute Nachmittag gesagt: Papa hat die Welt verändert», sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Floyd hinterlasse ein Vermächtnis des Friedens, der Gerechtigkeit und des friedlichen Protests, sagte Biden.

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Biden hatte sich bereits im vergangen Jahr mit Floyds Familie getroffen, damals noch als Präsidentschaftskandidat. Damals sagte die sechsjährige Gianna Floyd, offenbar mit Blick auf die Massenproteste im ganzen Land, ihr Vater habe die Welt verändert. Biden sagte am Dienstag, er habe Gianna damals gesagt, dass ihr Vater aus dem Himmel auf sie herabblicke uns sehr stolz auf sie sei.

Ex-Präsident Obama fordert Umdenken

Nach dem Schuldspruch gegen Derek Chauvin hat auch Ex-US-Präsident Barack Obama (59) sich geäussert. Er hat ein tiefgreifendes Umdenken und Reformen angemahnt. «Wahre Gerechtigkeit erfordert, dass wir die Tatsache einsehen, dass schwarze Amerikaner anders behandelt werden, jeden Tag», erklärte Obama am Dienstag (Ortszeit) auch im Namen seiner Frau Michelle.

«Wir müssen anerkennen, dass Millionen unserer Freunde, Familienangehörigen und Mitbürger in Angst leben, dass ihre nächste Begegnung mit der Polizei ihre letzte sein könnte.» Es brauche konkrete Reformen, um die Ungleichbehandlung im Strafrechtssystem verringern und letztendlich ganz beseitigen.

«Kein ausreichender Schritt»

Weiter sagt der dunkelhäutige Ex-Präsident: «Das heutige Urteil mag zwar ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu Fortschritt gewesen sein, aber bei weitem kein ausreichender.» Bei wahrer Gerechtigkeit gehe es um viel mehr als um ein einzelnes Urteil in einem einzelnen Prozess. (euc/SDA)

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