Darnella Frazier war 17 Jahre alt, als sie mitansehen musste, wie George Floyd (†46) starb. Jetzt wird dem Killer-Polizisten Derek Chauvin (45) der Prozess gemacht. Das nun 18-jährige Mädchen sagt vor Gericht über die traumatischen Minuten aus.
«Ich bin nächtelang wach geblieben und habe mich bei George Floyd entschuldigt, dass ich nicht mehr getan habe», sagte Darnella Frazier am Dienstag vor Gericht. Sie wisse aber, «das ist nicht, was ich hätte tun sollen, das ist, was er hätte tun sollen», sagte sie an den Angeklagten Derek Chauvin gewandt.
«Hätte mein Vater sein können»
«Wenn ich George Floyd ansehe, dann sehe ich meinen Vater, meine Brüder, meine Cousins und meine Onkel, denn sie sind alle schwarz», sagt Darnella Frazier. «Ich habe einen schwarzen Vater. Ich habe einen schwarzen Bruder. Ich habe schwarze Freunde. Und ich sehe, wie das einer von ihnen hätte sein können.»
Das Mädchen war auf dem Weg, sich mit ihrer neunjährigen Cousine etwas zu essen zu holen. Stattdessen wurde sie Zeugin des Todesfalls, der die USA aus den Fugen geraten liess. Sie sagt: «Ich sah einen Mann auf dem Boden, und ich sah einen Polizisten, der sich auf ihn kniet.»
Teenagerin hatte Angst vor Derek Chauvin
Floyd habe sie als «entsetzt, verängstigt und um sein Leben bettelnd» wahrgenommen. Die 18-Jährige war im Zeugenstand sehr emotional, sie weinte mehrmals während ihrer Aussage. Schon kurz nachdem sie das Video veröffentlicht hatte, sprach sie darüber, wie schwer das Gesehene sie traumatisiert hatte.
Damals sagte sie auch: «Denkt daran, ich bin minderjährig. 17 Jahre alt, natürlich werde ich mich nicht gegen einen Polizisten zur Wehr setzen, der mich fürchterlich verängstigt hat.» Im Zeugenstand sprach sie auch erneut darüber, wie sehr sie sich vor Derek Chauvin gefürchtet habe. (euc)