Derek Chauvin (45) wurde im Fall des Todes von George Floyd (†46) schuldig gesprochen – doch nun will er ein neues Verfahren. Sein Rechtsanwalt Eric Nelson hat einen Antrag auf ein neues Verfahren für den Ex-Polizeibeamten Chauvin gestellt.
Nelson begründete den Antrag mit rechtlichen Fehlern und Fehlverhalten von Gericht und Staatsanwaltschaft. Wegen der Summe der Fehler sei der Prozess gegen Chauvin nicht fair gewesen und habe ihn damit seiner von der Verfassung garantierten Rechte beraubt.
Als Begründung für den jüngsten Antrag führte Chauvins Anwalt unter anderem an, dass der Richter eine Verlegung des Prozesses an einen anderen Ort blockiert habe. Zudem habe Cahill es versäumt, eine komplette Abschottung der Geschworenen von der Aussenwelt für die ganze Dauer des Verfahrens anzuordnen, hiess es weiter.
Geschworener nahm an Demo teil
Der Antrag auf Wiederholung des Verfahrens kommt inmitten einer Diskussion um ein Foto des Geschworenen Brandon Mitchell. Es zeigt ihn bei einer Demonstration in Washington im vergangenen August, bei dem auch Angehörige von George Floyd sprachen.
Man sieht ihn mit einem T-Shirt mit der Aufschrift «Get Your Knee Off Our Necks» (Deutsch: Nehmt die Knie von unseren Nacken). In seinem Fragebogen für Geschworene schrieb Mitchell, dass er an keinen Protesten gegen Polizeibrutalität teilgenommen habe.
Derek Chauvin für schuldig befunden
Am 20. April befanden die Geschworenen in Chauvins Prozess ihn in allen drei Anklagepunkten des Mordes zweiten Grades, des Mordes dritten Grades und des Totschlags zweiten Grades für schuldig.
Seit der Urteilsverkündung berät der Richter im Mordprozess, Peter Cahill, über die Länge des Strafmasses. (euc/SDA)