Die Coronazahlen in der Schweiz steigen und steigen. Der Bundesrat hofft nun mit den aktuellen Massnahmen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen – seit Montag gilt schweizweit etwa die Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Doch für einige Experten ist das nicht genug.
Epidemiologe und Mitglied der Covid-Taskforce, Matthias Egger, würde sich wünschen, dass der Bundesrat bereits jetzt die nächsten möglichen Massnahmen mitteilt. Für ihn ist nämlich klar, dass es weitere Schritte braucht, wenn die Fallzahlen nicht bald zurückgehen.
Beispielsweise müsse man dann etwa Bars und Clubs schliessen, wie er dem «Tages-Anzeiger» sagte. Laut Egger könnte sich die Schweiz den Stufenplan von Irland als Vorbild nehmen.
So funktioniert das Ampel-System
Irland hat den sogenannten «Plan for Living with Covid-19» bereits Mitte September ins Leben gerufen, er gilt bis 2021. Der Stufenplan sieht fünf Eskalationsstufen bis zum harten Lockdown vor. Der farbliche Massnahmenkatalog ähnelt einer Ampel und soll für Klarheit in der Bevölkerung sorgen. Darin ist nämlich genau geregelt, was in jeder Stufe erlaubt oder eben verboten ist. Geregelt wird beispielsweise wie viele Personen an einer Hochzeit, einem Familienbesuch, bei Sportanlässen oder in einem Pub zulässig sind.
Grundsätzlich gelten die Regeln für das ganze Land. Wenn die Fallzahlen in bestimmten Regionen stark vom Rest des Landes abweichen, können diese auf einer anderen Stufe platziert werden. Die folgende Grafik zeigt einen Auszug aus dem Plan mit ausgewählten Bereichen:
Erneuter Lockdown ab Mittwoch
Momentan gilt in Irland noch die Stufe 3. Die Städte Cavan, Donegal und Monagha stehen bereits auf Stufe 4. Wegen der steigenden Fallzahlen verschärft Irland aber seine Massnahmen weiter. Wie Premierminister Micheál Martin am Montag ankündigte, tritt am Mittwoch für das die höchste von fünf Stufen in Kraft – das kommt einem Lockdown gleich.
Besuche fremder Haushalte sind dann in Innenräumen nicht mehr gestattet, Pubs und Restaurants dürfen Essen nur als Lieferservice anbieten. Immerhin: Die Schulen sollen geöffnet bleiben. Die Massnahmen gelten voraussichtlich bis zum 1. Dezember. Das Land mit knapp fünf Millionen Einwohnern hat bisher rund 51'000 Ansteckungen registriert. (bra)
Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.
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