Es ist schrecklich, was ein Vater aus Winterthur ZH seiner Tochter angetan haben soll. Im Frühling 2018 soll der Serbe die damals 16-Jährige entjungfert und sie im darauffolgenden Jahr bis zu 140 weitere Male vergewaltigt haben. Am Mittwoch hat ihn das Bezirksgericht Winterthur zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, wie der «Tages Anzeiger» berichtet. Zudem wird er für 15 Jahre des Landes verwiesen.
Obwohl der Mann die Vorwürfe abstritt, glaubte ihm das Gericht nicht. Stattdessen sagte der Richter, dass die Aussagen der Tochter glaubhaft und detailliert gewesen seien. «Ich verzichte darauf, diese Schilderungen zu wiederholen», sagte er. So detailliert könne jemand nur von einem Ereignis erzählen, wenn er es tatsächlich erlebt habe. Zudem seien die Aussagen der Tochter von mehreren Zeugen gestützt.
Tochter schrie ihren Vater im Gerichtssaal an
Der Serbe musste sich vor dem Gericht für die Taten an seiner Tochter und für weitere Vergehen, darunter Drohungen, leichte Körperverletzung und Kokainkonsum verantworten. Der Richter sprach ihn der mehrfachen Vergewaltigung, der mehrfachen sexuellen Nötigung, des mehrfachen Inzests, Drohungen, der Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes sowie der Täuschung von Behörden schuldig.
Er selber wehrte sich gegen die Vorwürfe seiner Tochter. Und behauptete, dass seine Frau und die Tochter die Übergriffe erfunden hätten.
Als Richter das Urteil verkündet hatte, sagte der Verteidiger des Serben, dass sie Berufung am Zürcher Obergericht einlegen würden. Das sorgte wiederum für Empörung bei den Anwesenden. Die Tochter schrie ihren Vater an, dass er es doch endlich zugeben soll. Verwandte schlossen sich ihr an oder wandten sich an den Richter und sagten: «Das ist alles geschauspielert!»
Serbe ist vorbestraft und sass bereits fünf Jahre im Knast
Der bereits hoch verschuldete Vater muss zusätzlich zur Freiheitsstrafe eine Geldstrafe von 6000 Franken, eine Busse von 600 Franken und die Verfahrens- und Gerichtskosten von 32’000 Franken bezahlen. Seiner Tochter muss er eine Genugtuung von 60’000 Franken erstatten und seiner Ehefrau 1000 Franken, weil er sie bedroht und geohrfeigt hatte. Sie lässt sich gerade von ihm scheiden.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Serbe ins Gefängnis muss: In Deutschland sass er wegen eines Banküberfalls fünf Jahre im Knast. In Serbien ist er wegen Vergewaltigung vorbestraft, den Übergriff streitet er aber ab. Zudem beschuldigte ihn seine Tochter bereits 2016, sie sexuell belästigt zu haben. Ihre Anzeige zog sie damals jedoch zurück und gab damals an, gelogen zu haben. (gin)