Der gerade erst wegen Mordes an einer Freundin zu lebenslanger Haft verurteilte US-Millionär Robert Durst (78) muss sich wegen eines weiteren Vorfalls vor Gericht verantworten. Dieses Mal geht es um eine verstorbene Ehefrau des Millionärs. Er könnte ein Serienkiller sein.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Westchester im US-Bundesstaat New York teilte gestern Montag mit, gegen Durst Klage wegen des fast 40 Jahre zurückliegenden Verschwindens seiner damaligen Ehefrau Kathie McCormack Durst eingereicht zu haben. Der Fall hatte damals in den USA für grosses Aufsehen gesorgt, McCormack Dursts Leiche ist aber nie gefunden worden – und bislang wurde noch nie Anklage im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden erhoben.
Im Oktober wegen Mordes verurteilt
Im Oktober ist der Immobilienerbe Durst in Los Angeles wegen Mordes an einer Freundin vor über 20 Jahren zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt worden.
Er ist von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden, seine Bekannte Susan Berman in der Weihnachtszeit im Jahr 2000 in ihrem Haus in Beverly Hills erschossen zu haben.
Es könnte sein dritter Mord sein
Durst war auch schon früher vor Gericht. 2003 gestand er, einen Nachbarn zwei Jahre zuvor in Galveston im US-Bundesstaat Texas getötet und zerstückelt zu haben. Die Tötung sei in Notwehr gewesen. Aber er sei in Panik geraten und habe beschlossen, die Leiche zu zerstückeln.
Durst wurde freigesprochen. Laut Staatsanwaltschaft wollte Durst die Identität des Mannes stehlen, um den Ermittlungen zum Verschwinden seiner Frau zu entgehen.
Gestand er Morde in Doku?
In der HBO-Dokumentation «The Jinx» aus dem Jahr 2015 schien Durst die Morde zu gestehen. Er ging auf die Toilette, während er noch ein eingeschaltetes Mikrofon trug. Dieses zeichnete eine Reihe von Kommentaren auf, die wie ein Geständnis wirkten.
«Du bist erwischt! Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich», sagte er. Die Abschriften der Tonaufnahmen vor Gericht zeigten Medienberichten zufolge jedoch, dass die Zitate zusammengefügt und bearbeitet worden waren, um sie in eine andere Reihenfolge und einen anderen Kontext zu bringen. (SDA)