Japaner und Serben dürfen wieder kommen, Russen und Ukrainer nicht: Die EU hat heute eine weitere Lockerung der Einreisebeschränkungen beschlossen. Angehörige von insgesamt 14 Staaten dürfen ab Mittwoch wieder einreisen. Es handelt sich um: Algerien, Australien, Georgien, Japan, Kanada, Montenegro, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Serbien, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. Zudem soll auch für Chinesen die Grenze wieder geöffnet werden – allerdings unter dem Vorbehalt, dass China umgekehrt auch EU-Bürgerinnen und -Bürgern die Einreise erlaubt.
Diese Staaten gelten aus Sicht der EU als einigermassen coronasicher. Das heisst: Die Zahl der registrierten Corona-Fälle pro 100'000 Einwohner ist nahe oder unter dem EU-Schnitt. US-Amerikaner, Russen oder Türken zum Beispiel dürfen hingegen weiterhin nicht einreisen, hat der EU-Ministerrat entschieden. Alle zwei Wochen will die EU die Liste je nach Entwicklung anpassen.
Schweiz zieht erst später nach
Der Entscheid betrifft auch die Schweiz. Zwar zieht der Bund nicht sofort nach. Das Staatssekretariat für Migration teilt mit, dass man die Einreisebeschränkungen für Personen aus den oben genannten Staaten frühestens am kommenden Montag lockern werde. «An diesem Zeitplan halten wir fest», sagt Sprecher Daniel Bach.
Die Lockerungen der EU wirken sich aber automatisch auch auf die Schweiz aus. Eine Kanadierin beispielsweise kann nun auf dem Landweg, zum Beispiel via Österreich, wieder in die Schweiz einreisen. Da Mitte Monat die Grenzkontrollen an den Grenzen wieder abgeschafft worden sind, kann die Schweiz das nicht verhindern. Fliegt sie aber von Montreal direkt nach Zürich, um hier Ferien zu machen, wird sie an der Grenze abgewiesen.
Kommt das Fiebermessen an der Grenze
Die Schweiz könnte aber gewisse Schutzmassnahmen verfügen. Möglich wäre beispielsweise, dass Personen aus bestimmten Staaten in Quarantäne müssen. Das beträfe dann auch Personen, die schon jetzt in die Schweiz einreisen dürfen, weil sie zum Beispiel eine Aufenthaltsbewilligung haben oder Doppelbürger sind. Auch Fiebermessen an der Grenze wäre möglich. Auf Anfrage von BLICK teilt das Bundesamt für Gesundheit mit, man prüfe, «ob und wo allenfalls grenzsanitarische Massnahmen angebracht und sinnvoll sind». Entscheide seien aber noch keine gefallen.
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Bund handelt. In den vergangenen Tagen hat sich gezeigt, dass bis zu jede fünfte Corona-Infektion aus dem Ausland «eingeschleppt» worden ist. In besonders vielen Fällen aus Serbien – eines der Länder, aus dem man nun auch wieder in die EU einreisen darf. (lha)