Satte 6,6 Prozent sind die Krankenkassenprämien 2023 gestiegen. Die letzten 15 Jahre sind die Prämien ein einziges Mal, im 2022 um 0,2 Prozent, gesunken. ÖKK-Chef Stefan Schena (62) sieht keine Trendwende in Sicht: «Prämien sind schlussendlich ja nichts anderes als ein Spiegelbild dieser wachsenden Kosten.»
Wir werden älter und bleiben länger gesund. Die Medizin entwickelt sich und es werden mehr Gesundheitsleistungen bezogen. «Kostensenkungen im Gesundheitswesen sind schlicht eine Utopie», so Schena im Interview mit der «Schweiz am Wochenende».
Gesundheitskosten sollen nicht zu schnell ansteigen
Der scheidende ÖKK-Chef sieht deshalb keinen Zweck, tiefere Prämien anzuvisieren: «Ziel sollte es bleiben, dass die Gesundheitskosten nicht stärker steigen als das Wirtschaftswachstum.» Es dürfe jedoch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Gesundheit nicht vergessen gehen. «Je schneller wir wieder in den Arbeitsprozess zurückkehren, desto höher ist unsere Produktivität und unterstützt uns als Gesellschaft», so Schena
Ob aber anstelle der besten Gesundheitsversorgung immer die allerbeste sinnvoll sei, müsse die Gesellschaft als Ganzes beurteilen, sagte Schena.
Schena, der seinen Posten Ende Februar nach über 20 Jahren an seinen Nachfolger Simon Neuner übergibt, sieht für seine Krankenkasse Potenzial in den Marktgebieten Bern, Zentralschweiz und Ostschweiz. Im Tessin wolle die ÖKK im Privatkundengeschäft wachsen. Im Heimmarkt Graubünden werde es vor allem wichtig sein, den Marktanteil von über 50 Prozent zu halten. (SDA/lui)