Hobbyastronomen aufgepasst: Bis September erwartet die US-Weltraumbehörde Nasa ein seltenes Phänomen. Der Doppelstern T Coronae Borealis, der aus zwei unterschiedlich grossen Sternen besteht, soll ausbrechen und eine sogenannte Nova erzeugen. Dabei handelt es sich um eine gewaltige Explosion im Weltraum.
Eine Gefahr für uns besteht nicht. Rund 2700 Lichtjahre liegt der Doppelstern von uns entfernt. Dennoch ist das Spektakel auch von der Erde aus zu beobachten. Der Stern wird dann so hell wie der Polarstern und ist daher gut am Nachthimmel zu erkennen. Und wir haben Glück. Denn das passiert nur alle 80 Jahre.
Beim T Coronae Borealis handelt es sich um einen Doppelstern, der aus einem Weissen Zwerg und einem Roten Riesen besteht. Weil die beiden Sterne nahe beieinander sind, gibt der Rote Riese immer mehr Materie an seinen Nachbarn ab – um diesen bildet sich eine immer heisser und fester werdende Schicht. An einem bestimmten Punkt zündet daraufhin eine Explosion, auch Nova genannt. So auch beim Doppelstern T Coronae Borealis.
Erst wird es dunkel, bevor die Nova passiert
Obwohl eine Nova sich grundsätzlich nicht ankündigt, sind Experten sicher, dass das Spektakel zwischen April und September stattfinden wird. Grund dafür ist, dass die Sterne sich vor einem Ausbruch zuerst verdunkeln, bevor sie wieder heller werden. So tat es T Coronae Borealis: Im März 2023 schien der Doppelstern zu verschwinden.
Der letzte Ausbruch fand im Jahr 1946 statt, als man dieselbe Entwicklung beobachten konnte: Zuerst dunkler, dann schnell wieder sehr hell, bevor schlussendlich der Ausbruch, sprich die Nova folgten. Zu sehen sein wird die Nova für einige Tage mit blossem Auge. Wer über ein Teleskop verfügt, kann das Ereignis für mehr als eine Woche sehen. Zur Orientierung: Die Nova wird zwischen den Sternbildern Bärenhüter und Herkules zu sehen sein. Danach wird der Doppelstern wieder verschwinden, bevor er in 80 Jahren wieder zu einem Grund der Faszination für uns Menschen hier unten wird. (zun)