Deutsche Medien warnten: Am Freitag könne es nicht nur in Deutschland zu Weltraumschrott-Regen kommen, sondern auch in der Schweiz. Am 21. März 2021 wurde von der ISS nämlich eine Plattform mit Batteriepaketen abgeworfen.
Ursprünglich ging die Nasa davon aus, die Teile würden beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen – schnell stand jedoch fest: Dies wird wohl nicht passieren. Hinzu kommt, dass die Überflugbahn des Weltraumschrotts zunächst direkt über dem Kanton Schaffhausen liegen sollte – galt also für Schaffhauserinnen und Schaffhauser das, was mit «Lappi tue d’Augen uf» gross an ihrem Stadttor steht?
Nein. Das etwa 2600 Kilogramm schwere Batteriepaket, das vier Meter lang und zwei Meter breit ist, überflog am Freitag gegen 19:20 das Nachbarland Deutschland, wie «Bild» berichtete. «Gegen 19.20 Uhr wird der Überflug von Nordrhein-Westfalen in Richtung Cottbus (Brandenburg) zu sehen sein. Bei guter Sicht wird eine Leuchtspur am Himmel zu sehen sein», so Oberstleutnant Alexander Richter (48) zur Zeitung.
Die aktualisierte Flugbahn zeigte: Die Schweiz würde die Batterie wohl nicht mehr überfliegen. Ebenso liegt die Betonung auf «überfliegen» – wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu Blick sagt, sei Europa vom möglichen Schrott-Regen nicht betroffen: «Ein Eintritt in die Erdatmosphäre wird hier nicht stattfinden.» Zwar beobachte die DLR das Objekt konstant, die Chance, dass die Teile, die nicht verglühen, hier auf den Erdboden treffen, sei jedoch gering.
Objekt in Nordamerika in Atmosphäre eingedrungen
Die Bevölkerung Schaffhausens kann also aufatmen: Sie wird es nicht treffen. «Nach momentanen Berechnungen befindet sich der Wiedereintritt-Punkt über Nordamerika», heisst es beim DLR. Und so kam es auch: Am Freitagabend stürzten die Reste der ISS-Batterie ins Amerikanische Mittelmeer. Um 20.29 Uhr am Freitagabend sei das Paket wieder in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte die Sprecherin des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr, Simone Meyer, mit. Das Batteriepaket sei «wahrscheinlich zu grossen Teilen verglüht». Reste seien grob in einem Korridor zwischen Guatemala und Florida ins Meer gefallen.
Im Nachbarland wird man vom Weltraum-Schrott höchstens ein Licht am Himmel erkennen: «Man könnte eine Lichterscheinung sehen, wie eine Sternschnuppe», heisst es weiter. «Jedoch ist auch das nur eine Vermutung.»
Das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte am Donnerstag dennoch eine Warnung herausgegeben. Darin heisst es ebenfalls, das Objekt überfliege das Gebiet über Deutschland, eine «Gefährdung für Deutschland wird derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen». Das globale Verletzungsrisiko auf Verletzungen mit Todesfolge liege momentan bei 0,013 Prozent. Hoffen wir also, es bleibt bei der «Sternschnuppe».
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