Justin M.* (†22) wurde abrupt aus dem Leben gerissen. Der Soldat starb bei einem Schiessunfall in Bremgarten AG. Der tödliche Schuss löste sich in einem Duro-Armeefahrzeug. «Justin war stets ein korrekter Junge. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Fehler bei ihm lag», sagt Vater Roland M.* (57) zu Blick. Wie es zum tragischen Vorfall kommen konnte, wird nun untersucht.
Klar ist dagegen: In der Armee kommt es immer wieder zu Unfällen, auch mit tödlichem Ausgang.
Durchschnittlich gab es in den letzten Jahren etwa zwei Todesfälle von Milizangehörigen der Schweizer Armee jährlich, heisst es im Statistikbericht der Militärversicherung von 2023. Die Todesfälle seien dabei mehrheitlich durch Unfälle verursacht worden. Bei den beruflich Versicherten wie dem Berufsmilitär sind die Todesfälle hauptsächlich auf Krankheiten zurückzuführen.
Kleiner Anteil, aber hohe Kosten
2022 ereigneten sich bei der Schweizer Armee insgesamt knapp 3500 Unfälle, die die Militärversicherung anerkannte. Die Kurve über die letzten zehn Jahre zeigt im Jahr 2020 einen Knick. Der Grund: Corona.
Der grösste Teil der Unfälle geht auf Sportunfälle zurück. Auch Stolper- und Sturzunfälle sind vergleichsweise häufig (knapp 17 Prozent). Transportmittel- und Verkehrsunfälle machen mit 10 Prozent zwar einen kleineren Anteil aus, sie verursachen gemäss dem Statistikbericht aber einen höheren Kostenanteil und sind demnach «überdurchschnittlich teuer».
Zähne leben gefährlich
Unfälle mit Waffen zählte die Militärversicherung 2022 insgesamt 102 Mal. 18 davon werden als «andere Waffenunfälle» aufgeführt. Darunter fallen in seltenen Fällen Schussverletzungen, häufiger aber Verletzungen wegen Rückschlägen oder Prellungen.
Bei Milizangehörigen kommt es bei Unfällen am häufigsten zu Zahnschäden, vor allem Zahnfrakturen und -lockerungen sowie Knieverletzungen. Bei beruflich Versicherten werden Handgelenke, Hände oder Finger am meisten verletzt.
* Namen bekannt