In der Schweiz ereignen sich gemäss Erhebungen des Bundesamtes für Verkehr jährlich im Durchschnitt zehn Unfälle mit Güterzügen. Der Bruch einer Radscheibe, wie er im Gotthardtunnel zur Entgleisung eines Güterzugs führte, sei grundsätzlich sehr selten.
Gemäss einer Auswertung der nationalen Ereignisdatenbank (NEDB) ereigneten sich in den Jahren 2017 bis Ende des vergangenen Jahrs 60 Unfälle im Güterverkehr, wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) gegenüber «Ktipp» bekannt gab.
Dabei handle es sich gemäss Definition um Ereignisse, bei denen eine Person getötet oder schwer verletzt worden oder ein Sachschaden von über 100'000 Franken entstanden sei.
Schienen-Güterverkehr gilt als sicher
Die durchschnittlich zehn Unfälle pro Jahr müssten in Relation gesetzt werden mit der grossen Menge an Zügen, die täglich unterwegs seien. Allein durch den Gotthard-Basistunnel würden im Normalfall täglich über 90 Güterzüge fahren.
Der Güterverkehr auf dem Schweizer Schienennetz habe im vergangenen Jahr Transportleistungen von insgesamt 10,5 Milliarden Netto-Tonnenkilometern erbracht. Dies habe 37 Prozent der gesamten Transportleistung in der Schweiz entsprochen. Gemessen an seiner Bedeutung und seinem Umfang dürfe der Schienen-Güterverkehr deshalb als sicher bezeichnet werden, schrieb das BAV weiter.
7596 Kontrollen
Schon seit mehr als zehn Jahren würden jedes Jahr mehrere Tausend Güterwagen direkt vor Ort kontrolliert. Allein im vergangenen Jahr seien es 7596 Kontrollen gewesen, was gegenüber den Jahren 2018 und 2019 einer Steigerung um rund 700 bis 800 Güterwagen-Kontrollen entspreche.
Das BAV habe zudem seine Zusammenarbeit mit den Sicherheitsaufsichtsbehörden der Nachbarländer weiter intensiviert, da viele Züge grenzüberschreitend unterwegs seien. Zudem sei im vergangenen Jahr gemeinsam mit SBB Infrastruktur eine Spezialkontrolle zu Laufflächenfehlern an Güterzügen durchgeführt worden. Daraus habe unter andrem eine Weiterentwicklung im Bereich der Zugkontrolleinrichtungen resultiert. (SDA)