Auf einen Blick
- Erste Kündigungen werden in den nächsten Tagen erwartet
- Hohe Arbeitszufriedenheit trotz Unsicherheit
- SRF gilt als attraktiv für weibliche Mitarbeiterinnen
Am Dienstag stellte SRF-Direktorin Nathalie Wappler (56) in einer digitalen Mitarbeiterversammlung schlechte Zahlen vor. Laut einer Umfrage fürchtet ein Grossteil der SRF-Belegschaft um seinen Job. «Nur etwas mehr als ein Drittel schätzt den eigenen Arbeitsplatz als sicher ein», steht in der internen Umfrage, die Blick vorliegt. «Wirtschaftliche und politische Herausforderungen führen zu hoher Unsicherheit.»
SRF hat im September mitgeteilt, 75 Vollzeitstellen abzubauen. Bereits in den nächsten Tagen dürften die ersten Kündigungen ausgesprochen werden. «Zu den konkreten Personalmassnahmen äussert sich SRF zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht», teilt Leutschenbach mit.
«Hohe Arbeitszufriedenheit trotz hoher Unsicherheit»
Die interne Mitarbeiterumfrage enthält auch positive Aspekte. Der finanzielle und politische Druck scheint die SRF-Belegschaft zusammenzuschweissen, SRF spricht von «hoher Arbeitszufriedenheit trotz hoher Unsicherheit». Die meisten SRF-Mitarbeitenden seien stolz, für SRF zu arbeiten, sähen einen Nutzen für die Gesellschaft und beurteilten ihren Lohn als fair. Gleichzeitig machten sie sich grosse Sorgen um die finanzielle Zukunft von SRF – und um den eigenen Job.
Die meisten SRF-Mitarbeitenden finden, der Sender ermögliche eine «gute Work-Life-Balance». Weniger rosig sieht es bei der Honorierung von Leistung und bei Entwicklungsmöglichkeiten aus. Die Stellen sollten transparenter vergeben werden, auch seien die SRF-Strukturen zu hierarchisch.
In einem Fazit schreibt SRF: «Die Mitarbeitenden fühlen sich informiert und nicht alleingelassen. Gleichzeitig gibt es das Bedürfnis nach mehr Klarheit, Dialog und Einbindung.»
«Attraktiv für weibliche Mitarbeitende»
Was Nathalie Wappler und die künftige SRG-Direktorin Susanne Wille (50) besonders freuen dürfte: Fast alle SRF-Mitarbeitenden bewerten SRF als «attraktiv für weibliche Mitarbeitende» – wobei mehr Männer als Frauen zu dieser Einschätzung kommen. Den eigenen Sender nimmt die Belegschaft als «kulturell vielfältig» wahr.