Gesundheitsexperten in Sorge
WHO sieht Coronavirus weiter als Bedrohung

Sechs Prozent der Menschen, die eine symptomatische Corona-Infektion durchmachen, haben langfristige Komplikationen. Die WHO macht sich deshalb erneut fürs Impfen stark. Die Gesundheitsexperten gehen bei den Infektionen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.
Publiziert: 12.01.2024 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2024 um 14:02 Uhr
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Corona-Expertin Maria Van Kerkhove: «Obwohl wir nicht in einer Krise sind, bleibt Covid-19 weiterhin eine Bedrohung der globalen Gesundheit.»
Foto: keystone-sda.ch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet den Umgang mit Covid-19 weltweit mit Sorge. «Obwohl wir nicht in einer Krise sind, bleibt Covid-19 weiterhin eine Bedrohung der globalen Gesundheit», sagte Corona-Expertin Maria Van Kerkhove (46) am Freitag in Genf.

Es werde zu wenig geimpft, und die Menschen ergriffen zu wenig Schutzmassnahmen. Dazu gehört nach ihren Angaben, dass dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, Masken getragen werden, Leute bei Anzeichen von Krankheit zu Hause bleiben und Räume gut gelüftet werden. Mehr getan werden müsse auch, um Langzeitfolgen einer Corona-Infektion besser zu untersuchen und zu behandeln.

Nach Angaben von Van Kerkhove erleben nach Schätzungen sechs Prozent der Menschen, die eine Corona-Infektion mit Symptomen haben, längerfristige Komplikationen. Dazu gehören unter anderem starke Ermüdung, aber auch neurologische Leiden und Herzerkrankungen.

Hohe Dunkelziffer bei Corona-Infektionen

Von längerfristigen Komplikationen ist die Rede, wenn Symptome mehr als drei Monate anhalten. Die WHO sei besorgt, welche Folgen in fünf oder mehr Jahren noch sichtbar seien. All dies seien gute Gründe, Infektionen möglichst zu vermeiden. Die Impfstoffe schützten vor schweren Verläufen. Besonders Ältere über 75 und jüngere mit anderen Krankheiten oder schwachem Immunsystem sollten alle sechs bis zwölf Monate eine Auffrisch-Impfung erhalten.

Die WHO kritisiert, dass in vielen Ländern kaum noch getestet werde. Die tatsächliche Zahl der Fälle dürfte weit über den gemeldeten Fällen liegen. Abwasser-Untersuchungen legten nahe, dass das Virus 2- bis 19-mal so viel zirkuliere, wie die gemeldeten Zahlen vermuten liessen. Bis Ende 2023 waren der WHO rund sieben Millionen Todesfälle durch Covid-19 gemeldet worden. Die wahre Zahl dürfte mindestens dreimal so hoch sein, wie Van Kerkhove sagte. (SDA)

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