Gesprächsangebot ignoriert
Sugus-Besitzerin lässt Zürcher Stadtpräsidentin auflaufen

Der Versuch der Zürcher Stadtpräsidentin, bei den Kündigungen in den Sugus-Häusern zu vermitteln, ist gescheitert. Die Eigentümerin hat nicht einmal auf die Schreiben der SP-Magistratin geantwortet.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 08:30 Uhr
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Stadtpräsidentin Corine Mauch hat das Gespräch mit der Eigentümerin gesucht.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Zürcher Stadtpräsidentin erhält keine Antwort auf Gesprächsangebot zu Sugus-Häusern
  • Eigentümerin Regina Bachmann ist nach Kündigungen untergetaucht
  • Über 200 Bewohner in drei Wohnblöcken erhielten kurz vor Weihnachten die Kündigung
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Andreas SchmidInlandredaktor

Das Gesprächsangebot der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (64, SP) ist ohne Echo geblieben. Nicht einmal eine abschlägige Antwort hat sie von Regina Bachmann (59), der Eigentümerin von drei sogenannten Sugus-Häusern, erhalten. Auf den Vermittlungsversuch Mauchs, die Ende 2024 zusammen mit Hochbauvorsteher André Odermatt (65/SP) schriftlich an Bachmann gelangt war, erfolgte überhaupt keine Reaktion. «Leider haben die beiden Stadtratsmitglieder auf ihre – auf verschiedenen Kanälen erfolgte – Kontaktaufnahme bislang nie eine Rückmeldung der Eigentümerin erhalten», bestätigt Mauchs Sprecherin Nadine Markwalder auf Anfrage von SonntagsBlick.

Über 200 Betroffene

Mauch hatte sich eingeschaltet, nachdem über 200 Bewohnerinnen und Bewohner von drei Wohnblöcken an bester Lage in Zürich kurz vor Weihnachten die Kündigung erhalten hatten. Auf Ende März sollen sie aus den Liegenschaften ausziehen, weil die Häuser eine «umfassende Kernsanierung» benötigten, so die Begründung.

In den drei Wohnblöcken sei dies «unumgänglich». In sechs anderen, identischen Liegenschaften – mit anderen Verwaltungen und Eigentümern – können die Mietparteien dagegen bleiben.

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Abgetauchte Eigentümerin

Die grünen, gelben und orangen Häuser sind schweizweit bekannt. Aus dem Zug sieht man die nahe der Gleise gelegenen Gebäude gut, die wegen ihrer Farbe als Sugus-Häuser bezeichnet werden. Die Kündigungen in den drei Liegenschaften hatten eine grosse Protestwelle weit über Zürich hinaus ausgelöst. Die Eigentümerin – eine Tochter von Unternehmer Leopold Bachmann, der mit den Häusern vor 25 Jahren erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung stellen wollte – tauchte unter. Sie hatte sich schon zu Lebzeiten ihres Vaters mit den Geschwistern zerstritten.

Nach den Kündigungen hatte die Stadt Zürich sogar einen Kauf der drei Sugus-Häuser zur Diskussion gestellt. Trotz bisheriger Funkstille von Seite der Eigentümerin: Der Wunsch für ein Gespräch bleibe bestehen, sagt Mauchs Sprecherin Nadine Markwalder. «Wir hoffen nach wie vor, dass es noch dazu kommen wird.» 

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