Die Delta-Variante breitet sich global immer weiter aus – und dies mit rasantem Tempo. Während in der Schweiz und in Deutschland noch die Alpha-Variante dominiert, hat Delta in Grossbritannien schon die Oberhand gewonnen: Dort sind rund 90 Prozent aller Ansteckungen auf die bis zu 60 Prozent ansteckendere Variante zurückzuführen.
Zu den häufigsten Corona-Symptomen zählten bisher trockener Husten, Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Fieber. Die Delta-Variante erweitert nun aber die Liste, schreibt «Bild».
«Virus könnte sich an Menschen angepasst haben»
Daten aus Grossbritannien zeigen jetzt nämlich eine neue Beschwerde, die bei Delta besonders häufig auftaucht, nämlich: die laufende Nase. Was bei dieser Variante hingegen nicht mehr so dominierend ist wie bei den anderen, ist der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.
Epidemiologe Klaus Stöhr (62) erklärt gegenüber der Zeitung, warum sich die Symptome bei Delta unterscheiden: «Kausale Untersuchungen dazu wurden noch nicht publiziert, und die Beobachtungen müssen noch bestätigt werden. Es ist aber biologisch plausibel, dass sich das Virus weiter an den Menschen angepasst hat.»
So würden bei Delta nun mehr die oberen Atemwege betroffen sein und die Vermehrung der Viren nach der Ansteckung gleich in der Nasen- und Rachenschleimhaut beginnen: «Dadurch kommt es wahrscheinlich zu dem häufiger auftretenden Husten, laufender Nase und Halsschmerzen.»
Nicht jede laufende Nase bedeutet Corona, aber ...
Darum gilt für alle, die nicht geimpft oder genesen sind, sich weiterhin bei jedem Symptom testen zu lassen – selbst dann, wenn es sich nur um leichte Beschwerden handelt. Natürlich muss nicht jede laufende Nase oder jeder leichte Husten eine Corona-Infektion bedeuten, die Symptome können auch einfach zu einer Erkältung gehören.
Dennoch appelliert der Epidemiologe an die Vernunft der Menschen und empfiehlt lieber einen Test zu viel als einen zu wenig: «Damit ich mich im Notfall zum eigenen oder dem Schutz anderer isolieren kann.» (une)