Ihr Mann betrog sie immer wieder, deshalb wollte Marina Staubli* ihn verlassen. «Doch er drohte, mir meine Kinder wegzunehmen und die Wohnung anzuzünden.» Als sie eine Hirnblutung erlitt und halbseitig gelähmt war, gingen die Erniedrigungen los. «Er sagte mir: ‹Du bist nichts mehr wert, nur eine Belastung fürs System›», erzählt Staubli. Vor zwei Monaten gelang ihr die Flucht.
Ob Drohungen und Erniedrigungen wie bei Staubli oder Schläge und Übergriffe wie in anderen Fällen inner- oder ausserhalb der Blick-Leserschaft: Fast jede zweite Frau in der Schweiz hat in einer Paarbeziehung bereits Gewalt erlebt. Das zeigt die neue Studie der Dachorganisation der Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein (DAO), die von der Forschungsstelle Sotomo durchgeführt wurde. Es ist die erste umfassende Studie zum Thema häusliche Gewalt.
Femizide nur die Spitze des Eisbergs
Die Gewalt an Frauen beschäftigt die Schweiz. Alle zweieinhalb Wochen stirbt gemäss dem Rechercheprojekt «Stop Femizid» eine Frau durch ein männliches Familienmitglied. Im vergangenen Jahr registrierte der Bund über 20’000 Fälle häuslicher Gewalt. Ein Höchststand – mit unbekannter Dunkelziffer. Denn es handelt sich erst um die Spitze des Eisbergs, wie die neue Studie zeigt.
Maja Friedli*: «Mein erster Ehemann hat mich regelmässig verprügelt.»
Sarah Siegrist*: «Nach einer siebenjährigen Partnerschaft wurde ich während einer Nacht immer wieder gewürgt. Mit Hilfe von Kollegen und Familie habe ich ihn vor die Türe gesetzt.»
Peter Heinzer*: «Als Mann und Ex-Kampfsportler wurde ich schon mehrmals von einer Frau geschlagen. Das ist traumatisierend und zerstört das Selbstbewusstsein.»
Silvia Widmer*: «Ich habe schlimme psychische Gewalt erlebt. Sie hinterlässt keine blauen Flecken, kann Opfer aber bis in den Selbstmord treiben. Deshalb habe ich einen Verein für Betroffene gegründet.»
Astrid Riniker*: «Über 13 Jahre lang erlebte ich physische und psychische Gewalt, die ich bis heute nicht vergessen kann. Es ist wichtig, dass man darüber spricht, denn das Trauma bleibt.»
* Name geändert.
Die Leserinnen und Leser haben sich auf einen Aufruf von Blick gemeldet.
Maja Friedli*: «Mein erster Ehemann hat mich regelmässig verprügelt.»
Sarah Siegrist*: «Nach einer siebenjährigen Partnerschaft wurde ich während einer Nacht immer wieder gewürgt. Mit Hilfe von Kollegen und Familie habe ich ihn vor die Türe gesetzt.»
Peter Heinzer*: «Als Mann und Ex-Kampfsportler wurde ich schon mehrmals von einer Frau geschlagen. Das ist traumatisierend und zerstört das Selbstbewusstsein.»
Silvia Widmer*: «Ich habe schlimme psychische Gewalt erlebt. Sie hinterlässt keine blauen Flecken, kann Opfer aber bis in den Selbstmord treiben. Deshalb habe ich einen Verein für Betroffene gegründet.»
Astrid Riniker*: «Über 13 Jahre lang erlebte ich physische und psychische Gewalt, die ich bis heute nicht vergessen kann. Es ist wichtig, dass man darüber spricht, denn das Trauma bleibt.»
* Name geändert.
Die Leserinnen und Leser haben sich auf einen Aufruf von Blick gemeldet.
Was verstehen die Forscherinnen unter häuslicher Gewalt? Die Umfrage umfasst physische und sexuelle Gewalt, aber auch psychische Gewalt, zu der Drohungen und Erniedrigungen gehören. Befragt wurden 3600 Frauen und Männer ab 16 Jahren in der Schweiz.
Einkommen hat Einfluss, Bildung und Nationalität nicht
Die Ergebnisse sind erschreckend: 42 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer haben bereits Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Am häufigsten geschieht sie in der Altersgruppe zwischen 26 und 45 Jahren, am wenigsten in den Beziehungen der 16- bis 25-Jährigen.
Maja Friedli*: «Mein erster Ehemann hat mich regelmässig verprügelt.»
Sarah Siegrist*: «Nach einer siebenjährigen Partnerschaft wurde ich während einer Nacht immer wieder gewürgt. Mit Hilfe von Kollegen und Familie habe ich ihn vor die Türe gesetzt.»
Peter Heinzer*: «Als Mann und Ex-Kampfsportler wurde ich schon mehrmals von einer Frau geschlagen. Das ist traumatisierend und zerstört das Selbstbewusstsein.»
Silvia Widmer*: «Ich habe schlimme psychische Gewalt erlebt. Sie hinterlässt keine blauen Flecken, kann Opfer aber bis in den Selbstmord treiben. Deshalb habe ich einen Verein für Betroffene gegründet.»
Astrid Riniker*: «Über 13 Jahre lang erlebte ich physische und psychische Gewalt, die ich bis heute nicht vergessen kann. Es ist wichtig, dass man darüber spricht, denn das Trauma bleibt.»
* Name geändert.
Die Leserinnen und Leser haben sich auf einen Aufruf von Blick gemeldet.
Maja Friedli*: «Mein erster Ehemann hat mich regelmässig verprügelt.»
Sarah Siegrist*: «Nach einer siebenjährigen Partnerschaft wurde ich während einer Nacht immer wieder gewürgt. Mit Hilfe von Kollegen und Familie habe ich ihn vor die Türe gesetzt.»
Peter Heinzer*: «Als Mann und Ex-Kampfsportler wurde ich schon mehrmals von einer Frau geschlagen. Das ist traumatisierend und zerstört das Selbstbewusstsein.»
Silvia Widmer*: «Ich habe schlimme psychische Gewalt erlebt. Sie hinterlässt keine blauen Flecken, kann Opfer aber bis in den Selbstmord treiben. Deshalb habe ich einen Verein für Betroffene gegründet.»
Astrid Riniker*: «Über 13 Jahre lang erlebte ich physische und psychische Gewalt, die ich bis heute nicht vergessen kann. Es ist wichtig, dass man darüber spricht, denn das Trauma bleibt.»
* Name geändert.
Die Leserinnen und Leser haben sich auf einen Aufruf von Blick gemeldet.
Wer weniger als 4000 Franken im Monat verdient, wird deutlich häufiger Opfer oder Täter, als dies bei einem Einkommen von über 10’000 Franken der Fall ist. Das Bildungsniveau oder ob jemand in der Schweiz stimmberechtigt ist, hatte darauf hingegen keinen signifikanten Einfluss, so die Forscher.
Jede fünfte befragte Person ist ausserdem der Meinung, dass eine gewalttätige Auseinandersetzung in einer leidenschaftlichen Beziehung vorkommen kann. Gut ein Fünftel der Männer und ein Siebtel der Frauen vertreten gemäss der Studie die Ansicht, dass sexy gekleidete Personen mitschuldig sind, wenn sie belästigt werden.
Nur ein Viertel würde sich bei einer Fachstelle melden
Ob blaue Flecken oder Geschrei: Wenn es bei Verwandten, Freunden oder Bekannten kracht, fällt das Aussenstehenden häufig auf. Tatsächlich hatte etwas mehr als ein Drittel der Befragten schon die Vermutung, dass es bei einem Paar im näheren Umfeld zur Gewalt kommt.
Trotzdem sind viele von ihnen nicht bereit, einzuschreiten. Immerhin zwei Drittel würden die gewaltbetroffene Person darauf ansprechen, 37 Prozent die Polizei verständigen. Doch nur 27 Prozent würden sich bei einer Fachstelle melden. Der Grund: Nur wenig Hilfsangebote sind bekannt. Dem wollen die Frauenhäuser nun entgegenwirken.
Die allererste Kampagne zum Thema läuft
Mit der Unterzeichnung der Istanbul-Konvention des Europarats hat sich die Schweiz zwar dazu verpflichtet, umfassende Massnahmen gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen zu ergreifen. So soll etwa eine nationale Beratungs-Hotline eingeführt werden. Doch das Thema sei noch lange nicht da, wo es mit seiner Brisanz hingehöre, sagt Susan A. Peter (62), Geschäftsführerin der Stiftung Frauenhaus Zürich.
Über 90 Prozent der Studienteilnehmer wünschen sich, dass die öffentliche Hand mehr Geld für Kampagnen gegen häusliche Gewalt in Partnerschaften ausgibt. Um dies zu erreichen, hat die DAO diese Woche die erste Sensibilisierungskampagne der Schweiz zum Thema gestartet. Die Plakate zeigen die echten Gegenstände, die vier Frauen bei ihrer Flucht ins Frauenhaus bei sich hatten.
* Name geändert.