Atemberaubende Licht-Show in der Arktis
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Von Schweizer Künstler:Atemberaubende Licht-Show in der Arktis

Erste Bilder aus der Arktis
So sieht die falsche Frau im Eis aus

Unter dem Motto «#LoveYourPlanet» reiste der Schweizer Lichtkünstler Gerry Hofstetter am Mittwoch in die Arktis. Mit dabei ist auch die virtuelle Leya Love. Jetzt gibt es erste Bilder von der Expedition.
Publiziert: 09.10.2021 um 00:51 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2021 um 12:53 Uhr
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Die ersten Ergebnisse der Arktis-Expedition von Lichtkünstler Gerry Hofstetter und Avatar Leya Love sind da.
Foto: Gerry Hofstetter
Janina Bauer

2007 war Lichtkünstler Gerry Hofstetter (59) zum ersten Mal für eine Installation in der Arktis. Damals projizierte er im Rahmen des internationalen Polarjahres unter anderem den 2011 verstorbenen Eisbären Knut aus dem Berliner Zoo auf Eisberge. Jetzt ist er auf einer neuen Mission unterwegs. Gemeinsam mit seinem 15-köpfigen Team startete er am Mittwoch in Richtung Nordpol – am Freitag sind bereits erste Bilder zu sehen.

Diesmal geht es um die Gesundheit des Planeten, konkret um die Arktis selbst: «Mit der Expedition möchte ich die Sensibilität der Arktis aufzeigen. Es ist zurzeit einer der fragilsten Orte der Welt.» Dafür projiziert der Schweizer Künstler ausgewählte Motive auf Eisberge.

Mahnmale des Klimawandels

Für Hofstetter hat dies eine tiefere Bedeutung: «Eisberge sind für mich Mahnmale des Klimawandels.» Denn: Sie sind ein Indikator für das Gleichgewicht auf der Erde. Gibt es zu viele, ist es zu kalt auf der Erde. Schmelzen die Eisberge, ist es zu heiss. Beides ist für den Planeten und die Menschen katastrophal. Mit seiner Lichtkunst möchte Hofstetter einerseits die Schönheit der Eisberge hervorheben und andererseits die Menschen zum Nachdenken und Staunen anregen.

Dafür hat er nebst seinem Team eine besondere Unterstützung an Bord: den Avatar Leya Love. Ein Avatar ist eine animierte, künstliche Person, die meist in der virtuellen Welt zu Hause ist. Erschaffen durch das Schweizer Unternehmen Cosmiq Universe, setzt sich Love als virtuelle Botschafterin seit 2020 für mehr Liebe, Bewusstsein und Nachhaltigkeit auf der Erde ein. Auf Instagram hat sie binnen eines Jahres eine Community von über 300'000 Menschen aufgebaut. Auf ihrer Plattform versorgt Love ihre Follower täglich mit inspirierenden Inhalten.

Gefährliches Projekt

«Leya Love ist meine Verbündete», sagt Gerry Hofstetter über die Teilnahme des Avatars an der Expedition. «Es ist faszinierend, wie so eine Figur eine riesige Community neutral und beinahe kommerzfrei mit sich ziehen kann.» Der Avatar ist als zentrale Figur in den Motiven eingebunden, die auf die Eisberge projiziert werden. Love wird die Ergebnisse der Exkursion mit ihrer Community teilen. Hofstetter erhofft sich so, mit seiner Lichtkunst noch mehr Menschen berühren zu können.

Um gute Foto- und Videoaufnahmen von den Projektionen generieren zu können, müssen Hofstetter und sein Team einige Hindernisse überwinden. Die Arbeit in der Nähe der Eisberge ist gefährlich. Jederzeit kann sich einer der Berge drehen oder unter der Wasseroberfläche brechen. «Das löst Unterwasser-Tsunamis oder hohe Springfluten aus», so Hofstetter. Sollte das der Fall sein, bleibt weniger als eine Minute Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, hält die Crew stets 200 Meter bis 1,5 Kilometer Abstand zu den Bergen.

«Licht spendet Hoffnung»

Eine weitere Hürde stellt die Form der Eisberge dar, denn die ist weder vorhersehbar noch planbar. «Wir müssen stets im Moment reagieren, überlegen, welches Motiv auf welchen Eisberg passt.» Zudem sind die Arbeitsbedingungen erschwert: Die Crew arbeitet nachts, zwischen 17 Uhr und 9 Uhr morgens Ortszeit, bei Temperaturen von bis zu minus 14 Grad Celsius.

Trotzdem ist Hofstetter hoch motiviert. Und er ist überzeugt: Mit seiner Lichtkunst kann er die Menschen erreichen. Für ihn spendet Licht Hoffnung. Insbesondere in Krisenzeiten, wenn der Mensch ängstlich und orientierungslos ist, sei er besonders empfänglich für Licht – und Botschaften, die darüber vermittelt werden.

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