In einer Krise wie dieser ist es wichtig, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Mit seinem neuen Kunstwerk will Gerry Hofstetter (58) jetzt Hoffnung spenden. Im Auftrag der Gemeinde Zermatt VS beleuchtet der Lichtkünstler seit Dienstag täglich zwischen Sonnenuntergang und 23 Uhr das Matterhorn. Dies solle ein Zeichen für Solidarität in der Corona-Krise darstellen. Solidarität mit allen Menschen, die momentan leiden. Der Berg wird voraussichtlich bis am 19. April im Licht erstrahlen.
Ganz nach dem Motto «Licht ist Hoffnung» will Zermatt mit der Aktion den Menschen in dieser schwierigen Zeit der Coronavirus-Pandemie ein Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit vermitteln. Wie Gerry Hofstetter zu BLICK sagt, sei die Aktion nur dank des tollen Zusammenwirkens vieler verschiedener Institutionen möglich gewesen.
Beim Matterhorn campieren
In nur drei Tagen stellte der Künstler, der seit 1999 weltweit Gebäude, Monumente und Landschaften in strahlende Kunstobjekte verwandelt, das Projekt auf die Beine. Das Beste: Der Zumiker Hofstetter und sein dreiköpfiges Team sind seit Dienstag vor Ort und wohnen bis am 19. April in einem Camp beim Berg. «Wir befinden uns auf 2800 Meter unter der Matterhornwand!»
Jeden Abend realisiert der Künstler so gemeinsam mit dem Fotografen Frank Schwarzbach, dem Filmer Henry Maurer und seinem Lichtassistenten Lello Acquaviva beeindruckende Licht-Sujets. Für Hofstetter ein unbeschreibliches Erlebnis: «Mit einem Spezialbeamer leuchte ich auf 3,8 Kilometer, das habe weder ich noch sonst jemand zuvor gemacht.»
«Das ist mehr als ergreifend»
Der Künstler ist überzeugt, dass es ihnen gelingt, die Message von Solidarität mit dieser Aktion rüberzubringen. «Nichts eignet sich besser dafür, als ein pyramidenförmiger, freistehender Berg wie das Matterhorn, das weltweite Bekanntheit geniesst.»
Jeden Abend werden nun ab Sonnenuntergang unterschiedliche Sujets auf den gigantischen Berg projiziert. Neben den Schriftzügen «Hope» und «Stay at home» werden unter anderem auch die Flaggen von Ländern, die stark vom Coronavirus betroffen sind, auf dem Berg erleuchten. «Das Wort Hope in Kombination mit dem klaren Sternenhimmel im Hintergrund ist einfach wunderschön. Das ist mehr als ergreifend», schwärmt Hofstetter.
Da die Empfehlung des Bundesrats nach wie vor heisse: «Bleiben Sie Zuhause», kann man das Lichtschauspiel dank der vielen Webcams rund ums Matterhorn von Zuhause aus mitverfolgen. (dzc)