Pilze sind Alleskönner und haben eine zentrale Rolle im Ökosystem. Das Zürcher Theaterhaus Gessnerallee widmet den Pilzen sogar im Oktober 2023 ein eigenes Programm namens Fungi Care. «Fungi Care beschäftigt sich mit dem Thema Care (zu Deutsch: Fürsorge) und will von den Pilzen lernen. Denn diese spielen eine einzigartige Rolle im Ökosystem», heisst es auf der Website des Theaterhauses. In einem zusätzlichen Workshop sollen Teilnehmer einen Einblick in die faszinierende Welt der Pilze bekommen. Doch dabei kam es zu einem Zwischenfall, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Es begann zunächst harmlos im Gemeinschaftswald Grünhölzli in Altstetten. Nach einem «Waldbad», wobei die Teilnehmer durch den Wald getragen wurden, um diesen als «Schwebe zwischen jetzt und unseren Träumen» zu erleben, wurden Pilze gesammelt. Mit von der Partie war auch ein amtlicher Pilzkontrolleur, der die Anwesenden über potenzielle Gefahren beim Pilzesammeln informierte.
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Anschliessend ging es ans Kochen. Die gesammelten Pilze wurden zubereitet. Doch offenbar wurde da nicht genau aufgepasst. Zwei Personen mussten ins Spital. Erst am nächsten Morgen konnten sie wieder nach Hause. Sie waren nicht allein mit Beschwerden. Auch drei weitere Teilnehmer hätten das Theaterhaus darüber informiert, nach dem Kochkurs an Übelkeit und Bauchschmerzen zu leiden. Glücklicherweise ging es auch ihnen schnell wieder besser.
Im Verdacht stehen Hallimasche. Der Pilz ist ungefährlich, sofern er korrekt zubereitet wird. Wichtig: Er muss lange genug im heissen Wasser gekocht werden. Und: Das Kochwasser darf nicht weiter verwendet werden. Beim Theater-Kurs ging offenbar etwas schief.
«Immerhin konnte ich dem behandelnden Arzt Entwarnung geben»
Der verantwortliche Pilzkontrolleur könne sich das nicht erklären. Er habe alle Teilnehmer auf die Besonderheit vom Hallimasch hingewiesen. «Immerhin konnte ich dem behandelnden Arzt und dem toxikologischen Zentrum sofort Entwarnung geben, dass keine Grünen Knollenblätterpilze gesammelt wurden», sagt er zum «Tages-Anzeiger».
Das Theaterhaus vermutet, dass die Betroffenen eine Pilz-Unverträglichkeit haben. Trotzdem, der Vorfall sorgt noch immer für Gesprächsstoff, auch an der Generalversammlung wurde das Beinahe-Unglück diskutiert. (zun)