Jetzt ist das Demokraten-Ticket komplett: Nach Präsidentschaftskandidat Joe Biden (77) ist am Mittwochabend Kamala Harris (55) als dessen «running mate» nominiert worden. Die Senatorin aus Kalifornien schreibt Geschichte. Sie ist die erste Afroamerikanerin, die von einer grossen US-Partei als Vize-Kandidatin aufgestellt wird. Im November hat sie nun die Chance, als erste weibliche Vizepräsidentin ins Weisse Haus einzuziehen.
Harris bedankte sich bei den Demokraten und bei Biden für das Vertrauen. Während ihrer Rede teilte sie auch gegen US-Präsident Donald Trump (77) aus: «Sein Versagen als Führer hat Leben und Existenzen gekostet», sagte Harris mit Anspielung auf die Coronavirus-Pandemie.
Der dritte Tag des Nationalen Parteitags der Demokraten war gefüllt mit hochkarätigen Rednern. BLICK stellt die besten Ansprachen des Abends vor:
Barack Obama rechnet mit Trump ab
Der US-Präsident von 2009 bis 2017 hat sich in den vergangenen Jahren weitestgehend aus der amerikanischen Politik zurückgehalten. Doch damit war am Mittwochabend Schluss! Barack Obama (59) rechnete in der 15-minütigen Rede mit seinem Nachfolger ab. «Donald Trump ist nicht in den Job hineingewachsen, weil er es nicht kann. Und die Folgen dieses Versagens sind schwerwiegend», sagte er.
Obama warnte die Demokraten, dass bei dieser Wahl «alles» auf dem Spiel stehe. Es gehe um Demokratie, mahnte er. Was in den kommenden 76 Tagen passiere, werde sich auf die folgenden Generationen auswirken. Joe Biden lobte er als einen «fähigen» und «emphatischen» Menschen. Der frühere Vizepräsident hätte gezeigt, dass er Krisen wie eine Pandemie überwinden könne, führte Obama aus und bezog sich dabei auf die Schweinegrippe und den Ebola-Ausbruch.
Gegen Ende seiner Rede sprach Obama eine Warnung aus: «Diese Regierung hat gezeigt, dass sie unsere Demokratie niederreissen wird, wenn das nötig ist, um zu gewinnen.»
Hillary Clinton: «Ich wünschte, Trump wäre besser gewesen»
«Ich habe 2016, am Abend meiner Wahlniederlage, gesagt, wir müssen Donald Trump eine Chance geben. Und ich habe es wirklich so gemeint», sagte Hillary Clinton (72) ganz zu Beginn ihrer Ansprache. Die Demokratin, die vor vier Jahren Trump unterlag, zeigte sich von ihrem damaligen Gegner enttäuscht: «Ich wünschte, Donald Trump wäre ein besserer Präsident gewesen. Denn Amerika braucht einen besseren Präsidenten als diesen.»
Hillary Clinton sagte weiter: «Vier Jahre lang haben die Leute zu mir gesagt: ‹Ich wusste nicht, wie gefährlich er ist. Ich wünschte, ich könnte zurückgehen und es noch einmal tun. Ich hätte wählen sollen.› Das kann nicht wieder eine Hätte-Hätte-Hätte-Wahl sein.»
Die frühere US-Aussenministerin warnte ihre Partei, wie schon Michelle Obama (56) am Montag, dass weitere vier Jahre Trump «alles noch viel schlimmer» machen werden. Clinton erinnerte an ein berühmtes Zitat von Trump aus dem Jahr 2016, als der damalige Präsidentschaftskandidat seine Wähler fragte: «Was habt ihr zu verlieren?». Clinton dazu: «Jetzt wissen wir es: unsere Gesundheit, unsere Arbeit, sogar unser Leben. Unsere Führungsrolle in der Welt und, ja, jetzt auch noch unsere Post.»
Billie Eilish: «Trump zerstört unser Land»
Die bekannte Sängerin Billie Eilish (18) stellte ihr neues Lied «My Future» vor. Zuvor kritisierte die Grammy-Preisträgerin Trump scharf. «Ich muss Ihnen nicht sagen, dass die Dinge im Argen liegen», begann Eilish ihre Rede. «Donald Trump zerstört unser Land und alles, was uns wichtig ist. Wir brauchen Führungspersönlichkeiten, die Probleme wie den Klimawandel oder die Coronavirus-Pandemie lösen – und nicht verleugnen.»
Eilish sprach sich am Mittwochabend für Joe Biden aus: «Es fängt damit an, dass wir gegen Donald Trump und für Joe Biden stimmen. Schweigen ist keine Option, wir können das nicht aussitzen. Wir müssen alle wählen gehen, als ob unser Leben und die Welt davon abhängen. Und das tut es auch!»
Nancy Pelosi wirft Trump Respektlosigkeit gegenüber Frauen vor
Nancy Pelosi (80) ist die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. Bei ihrer Rede am Mittwochabend hat sie Trump «Respektlosigkeit gegenüber Fakten, gegenüber Arbeiterfamilien und insbesondere gegenüber Frauen» bescheinigt. Das spiegele sich nicht nur in seinem Verhalten, sondern auch in seiner Politik wider, erklärte Pelosi. «Aber wir wissen, was er nicht weiss: Dass Amerika erfolgreich ist, wenn Frauen erfolgreich sind.»
Pelosi zeigte sich zuversichtlich ob den kommenden Wahlen im November. Sie kündigte an, die Demokraten würden bei der Wahl ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus ausbauen und den Senat von den Republikanern zurückerobern. Ausserdem würden Biden und Harris ins Weisse Haus gewählt werden.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.