«Sie kann die erste Präsidentin der USA werden»
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Schweizer US-Demokraten:«Kamala Harris kann die erste US-Präsidentin werden»

Schwarze Senatorin (55) wäre erste weibliche US-Vizepräsidentin
Biden und Harris sind ein starkes Duo gegen Trump

Trump-Herausforderer Joe Biden hat die 55-jährige afroamerikanische Senatorin Kamala Harris zur «Running Mate» gekürt. Das bringt neue Dynamik und frischen Wind in die Kampagne des 77-jährigen Biden, der Umfragen zufolge bereits deutlich vor dem Duo Trump/Pence liegt.
Publiziert: 12.08.2020 um 01:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 12:23 Uhr
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Kamala Harris, 55 Jahre alt, Afroamerikanerin:
Foto: Getty Images
Daniel Kestenholz

Sie wäre nicht nur die erste Frau mit asiatischen und afroamerikanischen Wurzeln, die ins zweitmächtigste Amt der USA aufsteigen würde. Kamala Harris (55) wäre die erste weibliche Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten überhaupt seit der ersten US-Regierung unter George Washington im Jahr 1789.

Jetzt will «das kleine Mädchen», als das sich Harris einst bezeichnete, das 49. Vizepräsidentenamt seit der Gründung des Landes - ein Vorhaben, bei dem bislang noch jede Kandidatur einer Frau scheiterte. Biden ist von seiner Wahl überzeugt. Auf Twitter stellte er seine Vize Harris als «furchtlose Kämpferin für den kleinen Mann und eine der besten öffentlichen Bediensteten des Landes» vor.

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Biden und die Tochter von Immigranten sind ein starkes Duo gegen die Amtsinhaber. Die Senatorin des immer resolut demokratisch wählenden Bundesstaates Kalifornien wurde gleich von vielen Seiten mit Vorschusslorbeeren überhäuft, dass sie es an der Seite von Biden gegen Amtsinhaber Donald Trump (74) und dessen Vize Mike Pence (61) aufnehmen will. Der erste gemeinsame Auftritt der beiden soll schon heute Mittwochnachmittag (Ortszeit) in Wilmington (Delaware) folgen.

Biden und Harris sind ein starkes Duo gegen Trump
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Biden will Senatorin als Vize:Kamala Harris (55) wäre erste weibliche US-Vizepräsidentin

Obama: «Das ist ein guter Tag für unser Land»

Der frühere US-Präsident Barack Obama (59) schrieb Minuten nach Bidens Ankündigung auf Twitter: «Wenn du im Oval Office bist, die schwersten Probleme abwägst, und eine Entscheidung, die du triffst, die Leben und Existenzen eines ganzen Landes beeinflusst - da brauchst du jemanden bei dir, der das Urteilsvermögen und den Charakter hat, um die richtige Entscheidung zu treffen», betonte Obama. Sein ehemaliger Vize Biden habe die richtige Wahl getroffen: «Das ist ein guter Tag für unser Land. Jetzt lasst uns das Ding gewinnen.»

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Trump schiesst gleich auf Harris ein

Trump indes scheint nicht zufrieden mit der Konkurrenz für den Wahltag am 3. November. Er postete sofort ein übles Video über Harris, dann kündigte er eine kurzfristig einberufene Pressekonferenz an, bei der er über Harris herzieht.

«Sie hat gelogen. Sie hat Dinge gesagt, die nicht wahr waren», wetterte Trump vor Journalisten, ohne genauer darauf einzugehen. Harris wolle die Steuern erhöhen, die Militärausgaben senken und sei gegen die Erdgasförderung per Fracking, zählte er auf.

Mit diesen Kommentaren versucht Trump, seine republikanische Kern-Wählerschaft gegen Harris zu mobilisieren. Im übrigen, so Trump, gefalle ihm sein Vizepräsident Pence viel besser. Unter anderem werde dieser von allen religiösen Gruppen respektiert. Es scheint fast, als sei mit Harris' Kandidatur die schmutzigste Phase des Wahlkampfs eingeläutet.

Harris hat als schwarzes Kind selber gelitten

Dabei waren Biden und Harris im Rennen um die Kandidatur der Demokraten noch aneinandergerasselt. Es war ein Satz von Harris, der hängen blieb: «Das kleine Mädchen war ich.» Harris hatte Biden dafür kritisiert, dass er in den 1970er Jahren dagegen gewesen sei, dass Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken gefahren wurden, um die Trennung von Schwarzen und Weissen aufzuheben.

Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Sie habe in einem solchen Bus gesessen. Mit ihrer indischen Mutter und ihrem jamaikanischen Vater hat sie selber erfahren, was es bedeutet, in den USA ein einer Randgruppe aufzuwachsen.

Es ist nicht lange her, da waren Biden und Harris noch Konkurrenten. Jetzt wollen sie gemeinsam gegen den amtierenden Trump ins Feld ziehen. Ein Wahlsieg mit Biden wäre gleich mehrfach historisch. Noch nie war eine Frau US-Vizepräsidentin. Es ist das erste Mal, dass eine Dunkelhäutige für eine der beiden grossen Parteien als Vizekandidatin ins Rennen zieht.

Teils progressiv, teils moderat

Geboren am 20. Oktober 1964 in Oakland, Kalifornien, bezeichnete sich Harris mit ihren jamaikanisch-indischen Wurzeln seit jeher als Afroamerikanerin. Sie studierte in der Hauptstadt Washington Politikwissenschaft und Wirtschaft, später in Kalifornien Rechtswissenschaft.

2003 wurde sie zur Bezirksstaatsanwältin von San Francisco gewählt. Dort traf sie umstrittene Entscheidungen: Im Wahlkampf versprach sie, als Staatsanwältin niemals die Todesstrafe anzustreben. Sie hielt sich daran, zog nach der Tötung eines Polizisten aber Protest auf sich.

Als sie sich als Attorney General - was in den USA die Positionen der Justizministerin und der Generalstaatsanwältin verbindet - bewarb, versprach sie, trotz ihrer persönlichen Opposition die Todesstrafe im neuen Amt vollstrecken zu lassen - und wieder hielt sie sich daran.

Zweite Afroamerikanerin im Senat

Als zweite Afroamerikanerin wurde sie 2016 in den US-Senat gewählt. Ihr Auftrag sei wie früher: für die Rechte aller Menschen in Kalifornien zu kämpfen. Anfang 2019 gab sie bekannt, dass sie sich für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewerbe. Zu Beginn galt sie als aussichtsreiche Bewerberin.

Ihre Gegner versuchten, die Law-and-Order-Vergangenheit gegen sie zu verwenden. Einige ihrer Entscheidungen wurden von Kritikern nicht im Einklang mit ihrem Versprechen nach Reformen eines «kaputten» Strafjustizsystems gesehen. Sie musste aufgeben.

Nun wird Harris zugetraut, besonders gut afroamerikanische Wähler mobilisieren zu können. Sie ist moderat, gesetzt, ihre Auftritte durchchoreographiert. Im Senat hat sie bewiesen, hartnäckig Fragen stellen zu können und eine Problemlöserin zu sein. Kritisiert wird häufiger, dass sie sich ideologisch nicht verorten lässt.

Harris spricht von «Ehre», als Vizekandidatin anzutreten

Die Senatorin Harris hat ihre Verkündung als Vize des designierten demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Biden als «Ehre» bezeichnet. Sie werde alles dafür tun, um Biden bei der Wahl im November zum Oberbefehlshaber zu machen, schrieb Harris auf Twitter.

«Joe Biden kann das amerikanische Volk einen, weil er sein Leben damit verbracht hat, für uns zu kämpfen. Und als Präsident wird er ein Amerika aufbauen, das unseren Idealen gerecht wird.»

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«Freudentränen» und Glückwünsche - Stars gratulieren Kamala Harris

US-Sängerin Pink (40) vergiesst «wahre Freudentränen», Schauspielerin Kerry Washington (43) ist von dem «historischen Moment» völlig überwältigt: Kurz nachdem der designierte demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden am Dienstag die US-Senatorin Kamala Harris als seine Vize-Kandidatin verkündet hatte, meldeten sich Musiker und Schauspieler in den sozialen Medien zu Wort.

«Ich freue mich für dich und bin erleichtert und froh für unser Land«, gratulierte Sharon Stone (62) der Senatorin aus Kalifornien. Er könne es kaum erwarten für das Biden-Harris-Team zu stimmen, schrieb Sänger John Legend (41). Nach den Wahlen im November werde die schwierige Arbeit beginnen, von Donald Trumps «Alptraum»- Präsidentschaft zu genesen.

Die Afroamerikanerin Kerry Washington («Django Unchained») verwies auf den historischen Moment, dass erstmals eine Schwarze und eine Frau mit indischen Wurzeln für eine der beiden grossen Parteien als Vize-Kandidatin ins Rennen zieht. Sie freue sich von ganzem Herzen für all die Kinder, die sich in Harris sehen und nun «grösser träumen» können.

Sängerin Cher (74) schmückte ihren Tweet «Gratulation Madame Vize-Präsident» mit einem Partyknaller-Emoji. «Ich weine vor Freude», schrieb Schauspieler Josh Gad (39). «Gab es je einen aufregenderen Tag», jubelte die indisch-amerikanische Komikerin Mindy Kaling (41, «The Mindy Project»).

Charlize Theron (45) rief ihre Twitter-Follower zum Wählen auf. «Auf gehts», schrieb die Oscar-Preisträgerin. Mit Harris stehe das Team nun fest. «Jetzt liegt es an uns zu wählen.»

US-Sängerin Pink (40) vergiesst «wahre Freudentränen», Schauspielerin Kerry Washington (43) ist von dem «historischen Moment» völlig überwältigt: Kurz nachdem der designierte demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden am Dienstag die US-Senatorin Kamala Harris als seine Vize-Kandidatin verkündet hatte, meldeten sich Musiker und Schauspieler in den sozialen Medien zu Wort.

«Ich freue mich für dich und bin erleichtert und froh für unser Land«, gratulierte Sharon Stone (62) der Senatorin aus Kalifornien. Er könne es kaum erwarten für das Biden-Harris-Team zu stimmen, schrieb Sänger John Legend (41). Nach den Wahlen im November werde die schwierige Arbeit beginnen, von Donald Trumps «Alptraum»- Präsidentschaft zu genesen.

Die Afroamerikanerin Kerry Washington («Django Unchained») verwies auf den historischen Moment, dass erstmals eine Schwarze und eine Frau mit indischen Wurzeln für eine der beiden grossen Parteien als Vize-Kandidatin ins Rennen zieht. Sie freue sich von ganzem Herzen für all die Kinder, die sich in Harris sehen und nun «grösser träumen» können.

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US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

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