Kontrollen in 30-Kilometern-Radius entlang Grenze
Deutsche Bundespolizei wird auch Schweizer Lockdown-Sünder jagen

Ab Montag gilt in Deutschland ein Teil-Lockdown. Die Behörden kündigen scharfe Kontrollen an, damit die Massnahmen eingehalten werden. Auch Grenzgebiete entlang Risikoländern geraten ins Visier der Polizei. Schweizer Reisende sollten sich vorsehen.
Publiziert: 29.10.2020 um 02:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 05:33 Uhr
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Ab Montag gilt ennet der Grenze in Deutschland ein Teil-Lockdown.
Foto: Keystone

Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) ausgerufene knallharte Teil-Lockdown in Deutschland schiebt wohl auch dem Einkaufstourismus endgültig den Riegel. Schweizern, die noch immer über die Grenze reisen und sich nicht an die neuen Regeln halten, drohen harte Strafen. Die 24-Stunden-Regel gilt weiterhin, doch viele Einkaufstouristen dürften sich von dem ab Montag geltenden Teil-Lockdown beim nördlichen Nachbarn abhalten lassen.

Die Zahl der Neuinfektionen sei explodiert, argumentiert die deutsche Regierung, weil sich viele Menschen nicht an die bestehenden Massnahmen gehalten hätten. Das soll sich ändern. Deutschland will Tausende Bundespolizisten in den Kampf gegen das Virus schicken, berichtet die «Bild». Diese werden auch entlang der Schweizer Grenze eingesetzt.

Deutschland erachtet die Schweiz «aufgrund hoher Infektionszahlen» als Risikogebiet. Und gerade Grenzgebiete entlang von Risikoländern sollen verstärkt kontrolliert werden. Das kündigt der für Sicherheit zuständige Innenminister Horst Seehofer (77) an.

Verstärkte Polizeikontrollen entlang Schweizer Grenze

Einreisen nach Deutschland aus Risikogebieten, so Seehofer, würden an Flughäfen, Bahnhöfen und auch auf den Strassen im Grenzraum verstärkt kontrolliert. «Dazu wird die Schleierfahndung an allen deutschen Grenzen in einem Radius von 30 Kilometern intensiviert, um auch bei denjenigen, die per Auto aus Risikogebieten einreisen, die Einhaltung der Corona-Bestimmungen kontrollieren zu können.»

Das bedeutet, dass die Uniformierten auch 30 Kilometer von der Grenze entfernt ohne konkreten Anlass oder Verdacht kontrollieren dürfen. Zudem wird Polizeipräsenz in Grossstädten und Hotspots aufgestockt, um die neuen Massnahmen durchzusetzen. Die «Kontrolle der Massnahmen ist entscheidend für den Erfolg der neuen Regelungen», so der deutsche Innenminister.

24-Stunden-Regel gilt weiterhin

Weiterhin ohne Quarantäne einreisen kann, wer einen negativen Corona-Test vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Zudem gilt für Baden-Württemberg die 24-Stunden-Regel: Das bedeutet, dass alle Reisende, die sich weniger als 24 Stunden in Baden-Württemberg aufhalten, restriktionsfrei einreisen können. Auch Einkaufstouristen. (kes/szm)

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