Pfadis kämpfen mit südkoreanischer Gluthitze
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Grösstes Pfadi-Lager der Welt:Pfadis kämpfen mit südkoreanischer Gluthitze

Bei weltgrösstem Treffen
Schweizer Pfadfinder trotzen der Hitze in Südkorea

Zurzeit wird Südkorea von einer Hitzewelle geplagt – mit extremen Temperaturen über 35 Grad. Hunderte sind aufgrund der Hitze bereits zusammengebrochen. Einige Verbände zogen ihre Teilnehmenden ab – doch die Schweiz will bleiben.
Publiziert: 05.08.2023 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2023 um 17:50 Uhr
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Die Teilnehmer des grössten Pfadfindertreffens weltweit kämpfen derzeit in Südkorea mit einer gewaltigen Hitzewelle.
Foto: REUTERS

Ein Camping-Platz ohne Schatten, Temperaturen von über 35 Grad und keine Aussicht auf Abkühlung: Seit dem 1. August findet in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das grösste Pfadi-Lager der Welt statt. Auch 1430 Schweizerinnen und Schweizer aus verschiedenen Kantonen nehmen in 33 Gruppen am «World Scout Jamboree»-Treffen teil.

Trotz der extremen Hitze wird das Weltpfadfindertreffen in Südkorea vorerst weitergeführt. Zahlreiche Teilnehmer mussten bereits wegen hitzebedingter Krankheitssymptome behandelt werden, einige Verbände zogen ihre Teilnehmenden ab. Die Schweizer Delegation habe sich am Samstag – wie die meisten anderen Delegation – dazu entschieden, das Lager weiterzuführen, sagte Delegationssprecherin Barabara Hochuli auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Schweizer Botschaft, die Delegationsärztinnen und die Delegationsleitung schätzten die Situation zurzeit als «zufriedenstellend» ein. Unter den 1430 Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 14 bis 18 Jahren habe es auch noch keine Hospitalisierungen gegeben.

Einige Pfadfinder bereits zusammengebrochen

Während rund zwei Wochen können sich die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren kennenlernen und gemeinsame Aufgaben lösen. Eine extreme Hitzewelle stellt die Delegationen in den letzten Tagen jedoch vor eine grosse Herausforderung. In der Provinz Nord-Jeolla, in der die Veranstaltung stattfindet, stieg das Thermometer diese Woche auf bis zu 35 Grad an.

Bilder zeigen, wie junge Menschen aufgrund der derzeit herrschenden Extremhitze zusammenbrachen und teilweise auf Tragen abtransportiert werden mussten. In der ersten Nacht im Lager seien rund 400 Fälle gemeldet worden. Die Betroffenen aus den USA, Bangladesch und Grossbritannien entwickelten laut «BBC» Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen. Sie wurden in dem provisorischen Spital auf dem Gelände behandelt.

Und wie sieht es bei der Schweizer Delegation aus? «Die Teilnehmenden der Schweizer Delegation sind wohlauf», sagt Sarah Peter, Medienverantwortliche der Schweizer Delegation am Freitag zu Blick. Die Delegation habe die sechs Tage im Vorprogramm genutzt, um sich an das ungewohnte Klima zu gewöhnen. Trotz der ungewohnten Bedingungen sei es zu keinen kritischen Hospitalisationen gekommen.

Vermehrte Pausen und verkürztes Programm

Vor Ort würden die Leitungen der verschiedenen Einheiten von Schweizer Ärzten beraten. «Unsere Aktivitäten werden präventiv verkürzt und vermehrt Pausen im Schatten gemacht. Es stehen auch isotonische Getränke zur Verfügung», erklärt Peter weiter.

Zu Beginn seien die Bedingungen auf dem Lagergelände noch nicht ideal gewesen. «Deshalb haben wir uns gemeinsam mit den Delegationsleitenden anderer Nationen vehement für die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Delegationsmitglieder eingesetzt.»

Politik hat sich eingeschaltet

Dies hat anscheinend gefruchtet. Das südkoreanische Innenministerium forderte am Donnerstag die Organisatoren des Jamborees auf, ihre Programme der Hitze anzupassen. Zusätzlich hat es Massnahmen ergriffen, um der Gluthitze Abhilfe zu schaffen: Der Veranstalter stellte einen Pflanzentunnel auf, der bewässert wird und wo sich die Teilnehmenden abkühlen können. Ausserdem wurde das medizinische Personal aufgestockt.

Am Welt-Pfadfinder-Treffen in Südkorea nehmen rund 40'000 Teilnehmende aus 153 Ländern teil. Das riesige Pfadi-Lager findet alle vier Jahre statt und ist für junge Pfadfinder ein grosses Highlight. Das rund zehn Kilometer lange Gelände wurde extra für das Lager aufgeschüttet.

Die Hitzewelle in Südkorea hat mindestens 16 Menschen im ganzen Land das Leben gekostet. (ene/SDA)

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