Gut anderthalb Monate nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel der Bahn sind die Räumungs- und Bergungsabeiten abgeschlossen. Die Reparaturarbeiten werden aber noch Monate dauern.
Die aufwendigen Räumungs- und Bergungsarbeiten seien beendet worden, teilten die SBB am Sonntag mit. Alle 30 Wagen seien aus dem Tunnel geborgen sowie alle Güter und beschädigten Anlageteile auf der rund acht Kilometer langen Unfallstelle geräumt worden. Auch die Reinigungsarbeiten seien abgeschlossen.
Entgleisung am 10. August
Nun folgen gemäss SBB bis Mitte Oktober die detaillierte Schadensaufnahme sowie die Planung der Wiederinstandsetzungsarbeiten. Diese Arbeiten würden anschliessend mehrere Monate in Anspruch nehmen. «Diese Prognose hat sich nicht verändert», hiess es bei den SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch über das Ausmass des Schadens konnten die Bundesbahnen am Sonntag keine Angaben machen.
Der Güterzug war am 10. August in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels entgleist. Ein Teil der Wagen kam bei einer Weiche vom normalen Gleis auf das Spurwechselgleis ab und raste gegen ein Tor, das die beiden Tunnelröhren voneinander trennt. Dabei entstand grosser Sachschaden.
Auf der acht Kilometer langen Unfallstelle zeigte sich ein Bild der Zerstörung. Die entgleisten Wagen wurden zusammengedrückt oder auseinandergerissen. Die gesamte Ladung lag weit verstreut auf den Schienen und Rampen. Bevor die Wracks aus dem Tunnel geborgen werden konnten, mussten sie gesichert werden, damit sie bei den Arbeiten nicht kippen. Mehrere Hundert Fachleute seien die letzten Wochen im Einsatz gewesen, schrieben die SBB.
Bereits seit dem 23. August verkehrt der Güterverkehr wieder durch die unbeschädigte Oströhre. Der Personenverkehr zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin wird seit dem Unfall über die Panoramastrecke umgeleitet. Anfang September hiess, für Reisezüge würden Lösungen gesucht, damit auch diese am Wochenende durch den Basistunnel verkehren können. (SDA)