Auf einen Blick
- Schweiz muss mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gewinnen
- Wasserkraftwerke verändern Naturlandschaften – anders geht es nicht
- Parteien müssen auf Maximalforderungen verzichten
Das Ziel ist sonnenklar: Die Schweiz muss mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Dem Gesetz, das diese Richtung vorgibt, hat die Bevölkerung im Juni mit überwältigendem Mehr zugestimmt.
Ebenso klar ist, dass das zu klassischen Zielkonflikten führt: Wasserkraftwerke, Fotovoltaikanlagen und Windräder verändern Ortsbilder und Naturlandschaften. In den Bergen und in den Siedlungsgebieten. Wem es wirklich ernst ist mit der Energiewende, der muss diese Kröte schlucken – den «Fünfer und das Weggli» gibt es leider nicht in der Stromproduktion.
Im Kanton Aargau, wo Energieversorgerin Eniwa eine Kompletterneuerung des Wasserkraftwerks in Aarau plant, zeigt sich nun – wie vielerorts – ein bekanntes Phänomen. Es nennt sich «Nimby», auf Englisch: Not in my backyard, nicht in meinem Hinterhof. Man will zwar mehr grünen Strom, der aber darf bitte schön nicht im eigenen kleinen Badeparadies produziert werden.
Natürlich soll man bei jedem Projekt eine Güterabwägung vornehmen, nach der besten Lösung suchen, die das Optimum für sämtliche Interessen herausholt. Dabei müssen alle Parteien auf Maximalforderungen verzichten. Nur so lassen sich Kompromisse finden.
Die Zeit drängt. Machen wir nicht vorwärts mit sauberem Strom, spielt das nur den Befürwortern neuer AKW in die Hände.