Zoologisch – Direktor Severin Dressen erklärt
Die Multitalentierten

Severin Dressen (34) ist Direktor des Zoos Zürich und verrät, welche wichtigen Aufgaben das Freiwilligenteam des Zoos Zürich übernimmt.
Publiziert: 17.08.2022 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2022 um 14:07 Uhr
Das Freiwilligenteam des Zoo Zürich liefert den Gästen an Info-Tischen Antworten auf ihre Fragen. Felle, Federn oder Knochen der Tiere können dort aus der Nähe betrachtet und angefasst werden.
Foto: Zoo Zürich
Severin Dressen

Hier geht es um die zahlreichste Spezies bei uns im Zoo – mit rund 350 Individuen. Die Rede ist weder von unseren vielen frei laufenden Pfauen noch von der wachsenden Kolonie (wilder) Störche und auch nicht von unserem Nacktmullköniginnenreich. Vielmehr spreche ich vom Freiwilligenteam des Zoos Zürich, kurz FTZ.

Rund 350 Menschen bilden gemeinsam das FTZ – und damit einen enorm wichtigen Teil unserer Bildungsarbeit.

Natürlich spielen bei der Bildungsarbeit unsere Tiere und Lebensräume die wichtigste Rolle. Sie lassen unsere Gäste die grosse Vielfalt bedrohter Tierarten erleben. Das berührt die Menschen. Und macht es so wahrscheinlicher, dass sie die Tiere auch schützen wollen.

Beim Kennenlernen der Tiere setzt nun das FTZ an. Die meisten unserer Gäste haben viele Fragen, wenn sie unsere Tiere suchen, entdecken und beobachten. Natürlich liefern auch unsere Ausstellungen und Beschilderungen Informationen. Aber am besten funktionieren wir Menschen im Gespräch. Wenn wir einem Gegenüber direkt Fragen stellen können, prägt sich uns dies besser ein als jedes Schild, Plakat oder jede Tafel.

Und genau das ist der wichtigste Teil der FTZ-Arbeit: unseren Gästen Antworten auf ihre Fragen zu liefern. Damit man die Antworten auf die häufigsten Fragen auch gleich veranschaulichen kann, hat das FTZ eine Vielzahl von Info-Tischen. Diese drehen sich ganz konkret um ein Tier, eine Tiergruppe oder einen Lebensraum. So können unsere Gäste an den Info-Tischen zum Beispiel Felle, Federn, Eier, Knochen, Gebisse und vieles mehr von Tieren anfassen und ganz genau anschauen. Und das jeweilige Tier so noch besser kennenlernen.

Unser FTZ ist aber auch noch anders tätig. Regelmässig sehen unsere Gäste zum Beispiel unsere Lamas oder Alpakas, wie sie mit den Freiwilligen durch den Zoo spazieren. Das ist nicht nur eine Überraschung für die Gäste und ein spannender Ausflug für die Tiere, sondern es dient auch ihrem Training. Denn ein anderes unserer Bildungsangebote ist das «Minitrekking» für Kinder mit Lamas durch den Wald – abermals betreut durch das FTZ.

Die FTZ-Mitglieder sind also in vielerlei Hinsicht Allrounder und Allrounderinnen – das erfordert ein grosses Wissen über unseren Zoo und seine Tiere. Deshalb müssen alle FTZ-Anwärterinnen einen intensiven, mehrmonatigen Ausbildungskurs bestehen (der uns studierte Biologen im Zoo schon das eine oder andere Mal hat alt aussehen lassen …). Erst nach bestandener Prüfung zählt man offiziell zum FTZ.

Dass das Interesse am FTZ ungebrochen gross ist, durfte ich vor einigen Wochen erleben. Der Ausbildungskurs Jahrgang 2022 feierte abends im Zoo die bestandene Prüfung. Gut vierzig neue Freiwillige aller Altersklassen ergänzen das FTZ und haben von nun an im Zoo die wichtige Aufgabe, unsere Gäste für Tiere und Natur zu begeistern.

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