Das ist nicht gut. Auch wenn «Hobby» ein oft spöttisch gebrauchtes Wort ist, hat es
eine überaus wichtige Bedeutung. Der Duden formuliert sie so: «Beschäftigung, der
man aus Freude an der Sache und zum Ausgleich für die Berufsarbeit in seiner Freizeit
nachgeht.» Genau dafür ist ein Hobby da: als Quelle für positive Energie und innere
Zufriedenheit, um den Alltag mit seinen mannigfaltigen Belastungen auszubalancieren.
Was also nach einem banalen Zeitvertreib klingt, ist ein unerlässliches Werkzeug für
die Psychohygiene. Und wie wichtig diese ist, lässt sich an den vielen Menschen
erkennen, die dem Beruf und dem Familienmanagement so viel Raum zugestehen,
dass keiner mehr übrig bleibt für sie selbst. Sie sind permanent gestresst, lachen
kaum, trinken zu viel und werden irgendwann krank. Ein Hobby wirkt dem entgegen,
indem man sich explizit Zeit für sich selbst nimmt. Nicht für andere, nicht fürs Geld,
sondern nur für sich und die Freude.
Es ist schade und auch ziemlich beunruhigend, dass wir das Nicht-Geld und die Nur-Freude als etwas Sinnloses betrachten. Dabei sollten wir beides mehr kultivieren und – möglichst täglich – Dinge tun, die keinen anderen Zweck haben, als uns ein solides Grinsen ins Gesicht zu zeichnen. Für die einen ist das der Modellbau, für andere das Musizieren oder Theaterspielen, auch Malen, Fotografieren, Tanzen, Basteln und Balkon-Gärtnern sind schöne Hobbys. Viele begeistern sich auch für technische, künstlerische oder gesellschaftliche Themen und haben es sich zum Hobby gemacht, sie via Youtube oder Instagram anderen näherzubringen.
Es spielt keine Rolle, was es ist, es muss auch keine Ergebnisse
hervorbringen, es zählt wirklich nur eines: dass Sie Freude empfinden. Weil sie
essenziell ist für das seelische Wohlergehen. Wir gehen ein ohne Freude.