Sie sollten sich unbedingt darum kümmern. Beitragslücken führen später zu Auszahlungseinbussen – mindestens 2,3 Prozent pro Jahr. Die Nachzahlung ist zudem nur für Lücken möglich, die weniger als fünf Jahre zurückliegen. Darauf zu zählen, dass es die AHV in 40 Jahren nicht mehr geben wird, ist fahrlässig. Auch wenn die Welt sich stetig wandelt, und das derzeit in erschreckendem Tempo, sind solche Gedankenexperimente nicht seriös – schliesslich geht es um Ihre Altersvorsorge.
Beachten Sie diesbezüglich das Drei-Säulen-Prinzip: Die AHV ist nur eine davon, die zweite ist das BVG und die dritte die freiwillige Säule 3a. Ein gehobener Lebensstandard ist nur zu erwarten, wenn Sie sämtliche Säulen bedienen. Was die dritte anbelangt, sollten Sie sich nicht an Banken und Versicherungen halten, sondern beispielsweise an den Dienstleister Viac, der nicht mit jeder monatlichen Einzahlung saftige Gebühren kassiert, sondern pauschal pro Jahr. Sie sind im idealen Alter, um mit dem Sparen anzufangen; die Verzinsung wird bei einer so langen Laufzeit erfreulich ausfallen. Investieren Sie auch in sogenannte ETF und Einzelaktien, aber ohne zu spekulieren, sondern um die Titel langfristig zu halten. Schon mit 100 Franken pro Monat werden Sie am Ende ein kleines Vermögen erzielen.
Natürlich ist das aktuelle System mit AHV, IV, Sozialdienst und Arbeitslosenkasse völlig untauglich. Ein Grossteil der Gelder, die in diese Kanäle fliessen, wird für die Verwaltung aufgewendet – beim Sozialdienst sind es rund 80 Prozent. Es wäre viel billiger und effizienter, das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen. Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, wie sinnvoll dieser Schritt wäre. Aber leider ist nicht anzunehmen, dass es in naher Zukunft eingeführt wird. Auch Sie werden vermutlich noch von der AHV Geld bekommen.
