Sie haben bestimmt schon von Schrödingers Katze gehört – Sie wissen schon, dieses Physik-Gedankenexperiment, in dem man eine Katze mit Gift in einer Box einsperrt und dann erst weiss, ob die Katze lebt oder gestorben ist, wenn man nachsieht. Und deshalb die Katze eigentlich bis zum Zeitpunkt des Nachsehens gleichzeitig sowohl lebt als auch tot ist. Und: Sie haben bestimmt schon mal darüber nachgedacht, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn Sie einst die Entscheidung X statt der Entscheidung Z getroffen hätten. Es gibt ja die Theorie der Multiversen, dass sich bei jeder Entscheidung eine neue Welt abspaltet, die sich leicht von der anderen unterscheidet. Ob Sie sich also am Morgen für Tee oder Kaffee entscheiden – zack, schon existiert eine neue Welt.
Eine Schrödinger Box in Gross baut in der Apple-TV-Serie «Dark Matter – der Weltenläufer» der höchst begabte Ausnahmephysiker Jason Dessen (Joel Edgerton). Von ihr aus kann man jede dieser Welten betreten, da jede dieser Welten in ihr gleichzeitig existiert. Um sie zu bauen, hat Dessen einst auf seine grosse Liebe Daniela (Jennifer Connelly) verzichtet. Jetzt will er sie zurück – und reist deshalb in die Welt, in der er auf seine Karriere verzichtet und sie geheiratet hat. Nur dumm, dass in dieser Welt auch ein Jason – nennen wir ihn Jason 1 – lebt.
Ein Wettrennen gegen sich selbst
Jason 1 findet sich also plötzlich von einer Version von sich selbst gekidnappt in einer (zwei, vielen) ihm doch ziemlich fremden Welt(en) wieder – und versucht, nach Hause zu seiner Familie zu gelangen. Hierfür muss er denken wie die kaltblütigste Version seiner selbst – und sozusagen gegen sich selbst ermitteln. Spannend (bis auf die lahme Episode 3).
«Dark Matter», aktuell auf Apple TV, 9 Folgen