Kolumne von Stefan Meierhans
Gute Nachrichten für Händler und Kundschaft

Die Gebühren für Zahlungen mit der Mastercard Debit sinken. Nun muss die Senkung da ankommen, wo sie gezahlt wird – bei den Händlern und damit am Schluss auch bei uns.
Publiziert: 10.06.2024 um 14:23 Uhr
Die Zukunft des Bezahlens ist digital, deshalb sollte sie fair und erschwinglich sein.
Foto: Shutterstock
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Stefan MeierhansPreisüberwacher

Viele von uns schätzen es sehr, beinahe alles mit einer Karte zu zahlen. Auch ich bin bisweilen gänzlich bargeldlos unterwegs. Besonders beliebt sind die Debitkarten, die regelmässig für kleine wie grosse Beträge gezückt werden. Was für uns praktisch ist, ist für manche Geschäfte ein Problem: Denn die Kosten, die rund um die elektronische Zahlung entstehen, schmälern ihren Gewinn und erhöhen potenziell die Preise.

Verschärft hatte sich die Situation in den letzten Jahren mit der Einführung der neuen Debitkarten von Mastercard und Visa. Konkret gab es zwei Probleme.

Nummer 1: Das Gebührenmodell des grössten Zahlungsabwicklers Worldline, sieht für diese Karten auch eine prozentuale Komponente vor. Auf gut Deutsch heisst das: Je höher der Preis für Velos, Kleider oder was auch immer, desto höher sind die zu zahlenden Gebühren. Diesen Effekt konnten mein Team und ich begrenzen, indem wir mit Worldline Preisobergrenzen vereinbart haben.

Problem Nummer 2 liegt darin, dass die Händler nicht nur die Gebühren für die Debitkarten-Zahlungsabwicklung zahlen müssen, sondern auch noch eine weitere Gebühr, die an die kartenausgebenden Banken geht, die sogenannte Interchange Fee. Diese Gebühr ist ausdrücklich von der Wettbewerbskommission (Weko) erlaubt, unter anderem auch, um den Banken einen Anreiz zu geben, die neuen Debitkarten unter die Leute zu bringen, denn die «alten» Maestro-Karten werden über die Zeit in ganz Europa eingestellt.

Nach der gelungenen Markteinführung ist es nun aber Zeit für eine langfristigere Lösung hinsichtlich der Gebühr für die Banken. Mit Mastercard wurde eine solche gefunden: Neu wird die Interchange Fee auf 0,12 Prozent gesenkt und auf maximal 30 Rappen pro Transaktion begrenzt. Diese Regelung gilt bis 2033. Zum Vergleich: In Europa liegt die Gebühr bei 0,2 Prozent.

Die Freude ist jedoch nicht ungetrübt: Für Zahlungen über das Internet und per Handy gelten weiterhin höhere Gebühren von 0,31 Prozent. Sie werden erst ab November 2025 auf 0,28 Prozent gesenkt. Auch eine Lösung mit Visa bezüglich ihrer Debitkarte steht noch aus.

Dennoch ist die Vereinbarung zwischen der Weko und Mastercard wegweisend und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ich erwarte, dass die Zahlungsdienstleister diese Gebührensenkung schnellstmöglich an die Händler weitergeben. Den Branchenprimus Worldline werde ich dieser Tage kontaktieren, um zu erfahren, wie und wann die Senkung an die Händler weitergegeben wird.

Die Zukunft des Bezahlens ist digital, deshalb sollte sie fair und erschwinglich sein. Ich werde meinen Beitrag dazu leisten.

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