Kolumne «Meine Generation» über die Generation Z
Fürchtet Euch, nach uns kommen die iPad-Babys

In ihrer letzten Kolumne wagt Noa Dibbasey einen kleinen Ausblick, was nach ihrer Generation so auf die Alten wartet. Viel Spass!
Publiziert: 29.12.2023 um 10:07 Uhr
Foto: imago images/Westend61
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Noa DibbaseyKolumnistin

«Viel Bla Bla und doch nichts gesagt». Ach, wie werde ich Leserkommentare wie diese vermissen. Fast zwei Jahre habe ich diese Kolumne nun geschrieben und von meinen Erfahrungen als junge Frau zu Beginn des 21. Jahrhundert erzählt. 

Ich habe über die Generation Z geschrieben, eine Generation, die einige von Ihnen als «mega oberflächlich» wahrnehmen, die am liebsten nur «tagelang rumhängt» und die Schweiz ziemlich sicher ins Verderben führen wird. Ein Leser nannte uns gar liebevoll: die Generation Z-ero. 

Eure Generation, «die hatte schliesslich noch Werte» – meine nur Wohlstandsprobleme. Und trotzdem kommen mir diese lieblichen Nachrichten ausschliesslich von älteren Semestern zu. Aber Item.

Dass ich im Zwei-Wochen-Takt meine Ansichten mit Euch allen teilen durfte, war mir eine grosse Ehre. Ich, «ein junges Mädchen, das glaubt, alles zu wissen», probierte mit der wackeren Unterstützung meines Umfelds, den Lesenden meine Lebensrealität etwas näherzubringen. Dabei habe ich von gescheiterten offenen Beziehungen erzählt, über meine Flugscham geschrieben, Astrologie als Religion meiner Generation deklariert, bestritten, dass es die Cancel Culture gibt und ganz viel von Tiktok und AI gefaselt. 

Am Schluss muss ich zugeben: Fast alle unsere Eigenheiten und popkulturellen Phänomene lassen sich schlussendlich durch die Allgegenwärtigkeit des Internets in unserem Leben erklären. Dieses unsichtbare Netz ist das Bindeglied von jungen Menschen – im übertragenen und im wortwörtlichen Sinne. Das ist eigentlich alles, was Sie über uns wissen müssen.

Und jetzt gehe ich meines Weges dahin und mache Platz für Neues. In diesem Zuge würde ich gerne noch eine letzte Frage einer Leserin beantworten: «Nachdem wir das ganze Alphabet durch haben, frage ich mich, ob wir wieder bei A anfangen oder ob es (die Generation Z, Anm. d. Red.) die letzte Generation ist, die auf Erden geboren wurde?»

Liebe Leserin: Wir steigen jetzt aufs griechische Alphabet um. Ab 2010 geboren, gehört man zur Generation alpha. Unter vorgehaltener Hand auch iPad-Babys genannt – und bei der Gen Z gar nicht beliebt. Können nicht lesen, sind unkonzentriert und haben einen komischen Humor. Handkehrum finden uns die alphas ebenfalls ziemlich nervig.

Vielleicht ist es das, was eine Generation schlussendlich wirklich zusammenhält: Alle anderen einfach mal prinzipiell doof zu finden. 

Noa Dibbasey (22) studiert an der Universität Bern Sozialwissenschaften. Dies ist ihre letzte Kolumne. 

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