In den Thurgauer Spitälern werden Schwerstkranke auf der Normalstation behandelt. Weil es auf der Intensivstation wegen Corona keinen Platz hat. Und was tut die Thurgauer Regierung? Sie unternimmt alles, um repetitive Massentests an den Schulen zu verunmöglichen. Was nichts anderes heisst als: Man lässt das Virus unkontrolliert in der Bevölkerung kursieren. Im Kanton Bern hatte es mit den Schultests bis vor den Sommerferien wunderbar geklappt – dennoch und trotz steigender Fallzahlen stellt der Kanton die Tests jetzt ein. Ohne jeden nachvollziehbaren Grund haben die Berner ihre funktionierende Infrastruktur eingemottet.
Die öffentliche Diskussion fokussiert derzeit auf einzelne Bevölkerungsgruppen, die sich nicht impfen lassen. Bloss: Solange die Regierungen vieler Kantone derart fahrlässig, um nicht zu sagen gemeingefährlich handeln, braucht man sich über gar nichts zu wundern. Die Pandemie ist auch eine Pandemie der Ignoranz.
Dabei fehlte es nicht an guten Vorbildern. Im Grossraum Basel, in Zug und Graubünden wird in den Schulen konsequent getestet. Basel und Zug sind denn auch jene zwei Regionen, in denen sich das epidemiologische Geschehen offensichtlich beruhigt hat. Im Ferienkanton Graubünden dürfte sich die Situation in den kommenden Tagen in die gleiche Richtung entwickeln. Hier zeigt sich, dass man mit der repetitiven Testung an den Schulen relativ schnell die Infektionsketten unterbrechen und die Lage ganz allgemein verbessern kann.
Werte Regierungsrätinnen und Regierungsräte in Thurgau, Bern und allen anderen Kantonen, die sich mit den Schultests so schwertun: Springen Sie über Ihren Schatten und tun Sie, wofür man Sie gewählt hat – Verantwortung übernehmen.
