Kolumne von Stefan Meierhans
Payback-Time …

Die Bankgewinne sprudeln wieder – höchste Zeit, die Gebührenflut und -höhen der Negativzinsperiode wieder zurückzuschrauben.
Publiziert: 21.08.2023 um 09:43 Uhr
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Stefan MeierhansPreisüberwacher

In den Jahren der Negativzinsen sind Bankgebühren wie Pilze aus dem Boden geschossen und schon dagewesene wurden oftmals weiter erhöht. «Man müsse», weil das Zinsdifferenzgeschäft grösstenteils wegbrach – so der bedauernde Branchen-Tenor. Im Grundsatz nachvollziehbar, aber in Menge und Höhe war es – zumindest in Teilen – zweifelhaft.

Nun haben sich die Vorzeichen geändert, die Negativzinsen sind Geschichte und das Zinsgeschäft brummt – nicht zuletzt deshalb, weil die Banken den gestiegenen Leitzins nur sehr zurückhaltend an ihre Kundschaft weitergeben.

«Warum nur den Fünfer, wenn man das Weggli auch noch haben kann?», scheinen sich die Banken derzeit zu sagen: Auf weiter Flur ist kaum etwas von Gebührensenkungen zu sehen oder zu hören. Im Gegenteil, ich habe sogar Meldungen erhalten, dass einige Finanzinstitute ihre Gebühren noch erhöhen wollen.

Die Kundinnen und Kunden haben die Banken durch die «schlechten Zeiten» getragen. Nun, da diese vorbei sind, wäre es nichts als fair, die Kundschaft zumindest zu entlasten.

Es verwundert mich nicht, dass es mittlerweile politische Bestrebungen gibt, die die Banken mittels einer Sondersteuer zum «Teilen» zwingen wollen. In Spanien und Italien gibt es diese Steuer bereits. In der Schweiz macht man sich momentan Gedanken dazu.

Mein gut gemeinter Rat an die Branche: Die Geduld, die Nachsicht und das Portemonnaie der Kundinnen und Kunden sind bereits überstrapaziert, die Zeit zum Handeln ist jetzt.

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