Das Klima steht vor dem Kollaps. Wer das nicht glaubt, lebt auf einem anderen Stern. Nur: Was tun? Eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer möchte den Kopf am liebsten in den Sand stecken. In einer Umfrage der Forschungsstelle Sotomo geben fast zwei Drittel der Teilnehmenden an, dass ihnen das Klima-Thema auf die Nerven geht.
Dabei hat das Bundesamt für Umwelt keine Zweifel: Katastrophen, wie sie sich jüngst in Schwanden ereignet haben, hängen mit dem Klimawandel zusammen. Nach dem verheerenden Erdrutsch kurz vor Weihnachten wurden 100 Bewohner evakuiert. Dass sie nichts gegen die Naturgewalt unternehmen könnten, lasse sie verzweifeln, sagte ein Dorfbewohner im Blick. Bemerkenswert: Als im letzten Sommer über das Klimagesetz abgestimmt wurde, warfen knapp 60 Prozent der betroffenen Glarner Gemeinde ein Nein in die Urne.
Ähnlich paradox ist das Stimmverhalten vielerorts, wo über Schneemangel geklagt wird. Das Klima bleibe für die Skilifte Brunni-Haggenegg die grösste Herausforderung, lautete im vergangenen Herbst eine Zeitungsschlagzeile. Nur ein paar Monate zuvor hatten 84,4 Prozent der Stimmberechtigten der Gemeinde Alpthal Nein zum Klimagesetz gesagt.
Irgendwie geht das nicht auf. Von allein werden sich die Probleme nicht lösen. Hoffnung macht, dass in besagter Umfrage 71 Prozent finden, sie müssten selber einen Beitrag leisten, um den Klimawandel zu bekämpfen. Sie wissen: Ignoranz ist ein Privileg, das wir uns nicht leisten können.