Formel 1 zeigt kaum Lerneffekt
Geld-Gier bedroht Gesundheit der wichtigsten Mitarbeiter

Die Formel 1 betreibt ein gefährliches Spiel, findet Blick-Redaktor Nicola Abt.
Publiziert: 29.07.2023 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2023 um 11:04 Uhr
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Im nächsten Jahr finden so viele Formel-1-Rennen wie noch nie statt.
Foto: IMAGO/NurPhoto
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Nicola AbtReporter Sport

Im nächsten Jahr werden 24 Grand Prix auf fünf Kontinenten ausgetragen – Rekord! Teilweise finden drei Formel-1-Rennen in drei Wochen statt. Es winken Rekordeinnahmen. Dabei geht eine Gruppe vergessen, ohne die nichts geht. Ohne Mechaniker keine Rennen. Ohne Rennen keine Millionen. Doch die Formel 1 kümmert sich zu wenig um die Gesundheit ihrer wichtigsten Mitarbeiter.

Sergio Bonagura, der Ex-Wagenchef von Sauber (2001–2005), packt bei uns über das knallharte Business aus. Krank sein? «Gibt es nicht.» Überstunden? «Normalität.» Schlaf? «Teilweise gar keinen.» Er ging fast kaputt daran. Im Macho-Umfeld Formel 1 traute sich niemand darüber zu sprechen. Wer eine Schwäche offenbarte, wurde belächelt und flog raus. So erlebte er es in seinen Anfängen während der Jahrtausendwende. Der Lerneffekt seither? Bescheiden.

Zwar darf das Auto am Rennwochenende nach 18 Uhr mittlerweile nicht mehr angefasst werden, und die unzähligen Trainingstage wurden reduziert. Aber der aufgeblasene Rennkalender spricht gegen einen fortschrittlichen Umgang mit Themen wie der mentalen Gesundheit. Die Belastung nimmt wieder zu. Der Druck steigt – auch dank der neu eingeführten Budgetobergrenze. Jeder Fehler eines Mechanikers hat noch drastischere Folgen. Langfristig bedroht die Geld-Gier der Chefs die Gesundheit der wichtigsten Mitarbeiter.


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