Red Bull will 2023 alle GP-Siege
So warf Senna 1988 in Monza den Jahrhundert-Rekord weg

Dominator Red Bull strebt dieses Jahr das an, was McLaren 1988 beinahe gelang. Das Duo Senna/Prost verpasste vor 35 Jahren nur beim GP von Italien den Sieg.
Publiziert: 24.07.2023 um 21:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2023 um 21:55 Uhr
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Der 11. September 1988 in Monza: McLaren-Pilot Ayrton Senna (r.) kollidierte mit dem bereits überrundeten Jean-Louis Schlesser im Williams.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die meisten Formel-1-Fans sind nicht begeistert, dass Max Verstappen (25) mit Red Bull-Honda viele Mauern niederreisst. Und jetzt haben die hungrigen Chefs für 2023 noch einen Wahnsinnsplan: alle 22 Rennen zu gewinnen.

Es wäre ein Jahrhundert-Rekord. Denn seit dem WM-Beginn 1950 ist es noch nie einem Team gelungen, in einer Saison ungeschlagen zu bleiben!

Es geschah am 11. September

Nun, 1988 kratzten Ayrton Senna und Alain Prost im hoch überlegenen McLaren-Honda an dieser Bestleistung – bis zum 11. September 1988 in Monza. Der Grand Prix ging in die vorletzte Runde. Senna hatte vom Start weg geführt, Teamkollege Prost blieb mit einem Motorschaden stehen.

Senna, sonst ein kühler Kopf, fühlte sich plötzlich von den zwei Ferraris von Berger und Alboreto bedroht – und verlor die Nerven. Als der Brasilianer in der ersten Schikane den bereits überrundeten Williams-Ersatzfahrer Jean-Louis Schlesser (am 12. September 75) ausbremsen wollte, kollidierte Senna mit dem Franzosen. Dieser war für den erkrankten Nigel Mansell eingesprungen.

Nur 15 Siege in 16 Rennen…

Noch lange schämte sich Senna für diesen Fehler – und am Saisonende tobte auch McLaren-Boss Ron Dennis: 16 Rennen – 15 Siege. Das Kiesbett von Monza liess grüssen.

Jetzt wollen sich die Bullen in der zweiten WM-Halbzeit an den Wahnsinn tasten. Die Chancen stehen nicht so gut wie 1988. Damals war das bis heute stärkste Fahrer-Duo unterwegs. Jetzt kann Sergio Pérez seinem Chef Verstappen nicht das Wasser reichen – 2:9 Siege!

Pérez verlor 17 Sekunden!

Der offenbar nimmersatte Holländer tritt diese Woche zum ersten Heimspiel in Spa an («Ich bin ja in Belgien geboren!»). Vor einem Jahr schlug er seinen Teamkollegen Pérez in den Ardennen-Wäldern um 17 Sekunden.

Kennt der bald dreifache Weltmeister eigentlich keine Grenzen? «Doch, aber der Ehrgeiz treibt mich eben immer wieder nach vorne. Lustig, dass ich mich in Budapest im Cockpit plötzlich beim Lachen erwischt habe. So perfekt lief die Kiste.»

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