Darum gehts
- Persönliche Daten von hochrangigen Beamten im Internet
- Bundesamt für Cybersicherheit sieht kein Problem darin
- Süssli markiert fragwürdigen LinkedIn Beitrag mit «Gefällt mir»
Mit wenigen Klicks landet man auf dem Whatsapp-Profil von Armeechef Thomas Süssli, Bundesrat Ignazio Cassis oder der Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés. Was meint das Bundesamt für Cybersicherheit dazu? Kein Problem! Öffentlich exponierte Personen seien sich der Risiken bewusst und heikle Informationen würden nur über verschlüsselte Kommunikationskanäle ausgetauscht.
Diese Einschätzung ist kurzsichtig. Man mag sich vorstellen, wie sich ausländische Geheimdienste ins Fäustchen lachen, wenn sie diese Daten mir nichts, dir nichts im Netz finden.
Auch das öffentliche Image der Beamten dürfte daran Schaden nehmen: Gerade hat die Kriminalstatistik wieder einen massiven Zuwachs an Cyberkriminalität verzeichnet. Und der Bund sensibilisiert die Bevölkerung fleissig auf digitalen Betrug. Dass hochrangige Sicherheitsleute währenddessen unbedarft ihre Daten im Netz verstreuen, wirft Fragen auf. Läuft die Sensibilisierung schief? Oder sind die Amtsträger schlicht unvorsichtig?
Thomas Süsslis unbeholfene Aktivitäten auf LinkedIn verstärken diesen Eindruck. Ein Generalstabsoffizier fordert, dass Taschenmunition wieder an alle Angehörigen der Armee abgegeben wird. Obwohl der Nationalrat dies erst vor zwei Jahren abgelehnt hat, markierte Süssli den Beitrag mit «Gefällt mir». Solche Aktionen verdienen einen Daumen nach unten.