Plastik-Bagger, Legosteine, Holzfrüchte vom Krämerladen. Wenn sich Kinder in Bereichen einer Wohnung ausbreiten, die für Erwachsenen vorgesehen sind, wird die Rückeroberung mit jedem Tag schwieriger. Wo anfangen?
Dieselbe Frage stellt sich bei zugemüllten Schreibtischen, chaotischen WG-Küchen oder Kleiderzimmern des Grauens.
Meistens liegt es nicht an Faulheit, dass die «unhaltbaren» Zustände überhaupt erst entstehen. Vielmehr haben viele von uns einen Idealzustand unseres Zuhauses vor Augen, für dessen Verwirklichung wir wochenlang schuften müssten. Das schreckt ab.
Das Pareto-Prinzip nimmt die Last der Perfektion von unseren Schultern und lässt uns anpacken, was angepackt werden muss.
Vilfredo Pareto wusste Bescheid
Es geht davon aus, dass man in verschiedensten Bereichen mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes 80 Prozent des gewünschten Ergebnisses erreicht. Oder umgekehrt formuliert: Dass 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die Regel geht zurück auf den italienischen Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto (1848–1923).
In ihrem Spiegel-Bestseller «Aufschieben war gestern!» zeigt Monique Bogdahn (30), wie gut sich die 80-zu-zwanzig-Regel aufs Aufräumen anwenden lässt.
Die deutsche Zeitmanagement-Expertin zeigt ihren Leserinnen und Lesern ein Bild einer besonders unaufgeräumten Wohnung und schreibt: «Stell dir vor, du hast nur noch 30 Minuten Zeit zum Aufräumen, bevor spontan angekündigter Besuch vor der Tür steht.»
Monique Bogdahn (30) lebt mit ihrer Familie im Allgäu, Deutschland, und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Aufschieben, Zeitmanagement und Organisation. Im Jahr 2020 begann sie, ihr Wissen und ihre eigenen Erfahrungen auf ihrem Instagram-Kanal zu teilen. Seitdem unterstützt sie ihre Follower und Kunden dabei, ihren Alltag besser zu strukturieren und ihre Ziele umzusetzen.
Monique Bogdahn (30) lebt mit ihrer Familie im Allgäu, Deutschland, und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Aufschieben, Zeitmanagement und Organisation. Im Jahr 2020 begann sie, ihr Wissen und ihre eigenen Erfahrungen auf ihrem Instagram-Kanal zu teilen. Seitdem unterstützt sie ihre Follower und Kunden dabei, ihren Alltag besser zu strukturieren und ihre Ziele umzusetzen.
Worauf Sie hinaus möchte: Dass in so einem Moment wohl niemand die Fenster putzen, das Bett neu beziehen oder die herumliegenden Papiere in Ordnern ablegen würde. «Viel wahrscheinlicher würdest du zuerst alle Dinge vom Boden wegräumen, alle Klamotten in die Waschmaschine schmeissen und das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine stellen.»
Boghdan empfiehlt, sich das Zeitlimit, das ein spontan angekündigter Besuch mit sich bringt, auch beim Aufräumen, ohne aufgezwungene Deadline zu setzen. Anschliessend müsse man sich fragen, welche Dinge ausserhalb der oberflächlichen Ordnung einem am wichtigsten sind.
Huscheln muss nicht schlecht sein
Müssen die Vorhänge unbedingt noch heute gewaschen oder das Bett noch heute frisch bezogen werden? Oder hat es der Kühlschrank im Moment nötiger?
Diese Arbeiten können ohne Druck über längere Zeit nacheinander erledigt werden, weil sie zeitintensiv sind und nur einen kleinen Einfluss auf das Gesamtbild eines Zuhauses haben.
Es geht beim Aufräumen mit dem Pareto-Prinzip also nicht darum, die Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit generell herunterzufahren, sondern bei den 80 Prozent Aufwand, der für eine perfekte Wohnung nötig wäre, Abstriche zu machen. Die gewonnene Zeit lässt sich für anderes verwenden. Für einen selbst, zum Beispiel.