Ana Maria Crnogorčević (31) lebt momentan mehr in Hotels als in ihrer Dreizimmerwohnung in Barcelona. Die Schweizer Fussballerin spielt mit dem FC Barcelona aktuell in der Champions League und ist ständig unterwegs.
Am Montag steht der Zusammenzug der Schweizer Fussballnationalmannschaft an. Da fliegt Crnogorčević mit der Nati nach Palermo. Für die Schweizer Fussballerinnen findet dort am Freitag das WM-Qualifikationsspiel gegen Italien statt.
Zu Fuss zum Training
Homestorys seien nicht so ihr Ding, erzählt die Natispielerin: «Mein Zuhause ist mein Rückzugsort, der privat bleiben soll. Hier kann ich sein, wie ich will und habe meine Ruhe, wenn es mal nicht so rund läuft.» Von ihrem Leben in der spanischen Metropole erzählt sie aber gerne.
Gleich nach Vertragsabschluss bei Barcelona hat sie vom Verein eine möblierte Wohnung zur Verfügung gestellt bekommen. «Das war ideal, weil ich kaum Spanisch sprach. Ich habe hier alles, was ich brauche und die meisten vom Team sind auch in der Nähe.»
Zum Training kann Crnogorčević zu Fuss gehen. Die Abende verbringt die Fussballerin meistens zu Hause. «Ich bin so oft unterwegs, da geniesse ich es, daheim zu sein.»
«Wer nicht fit genug ist, wird schnell ersetzt.»
Das Mittagessen nach dem Training wird meistens mit dem Team eingenommen. Am Nachmittag hält die Schweizerin ganz nach spanischer Art Siesta. «Eine kurze Pause zur Regeneration ist mir wichtig. Das habe ich schon früher so gemacht.»
Crnogorčević weiss, dass ihr Körper ihr Kapital und auch der Frauenfussball knallhart ist: «Wer nicht fit genug ist, wird schnell ersetzt.» Bei all ihren Stationen sei das Training nirgends so intensiv gewesen wie bei Barcelona.
Experimentierfreudige Köchin
Abends kocht Crnogorčević auch gern mal für sich oder Kolleginnen. «Ich experimentiere oder koche Rezepte nach. Tofu und Gemüse mag ich gern. Auch Fleisch esse ich, aber eher auswärts.»
Die Ernährung ist der Profifussballerin wichtig. Seit Juni sind die Lokale in Spanien nach dem Lockdown wieder offen. In ihrer Freizeit geht die Schweizerin mit ihren Mitspielerinnen gerne auf Kaffee und Kuchen in Cafés, shoppen oder sie ist am nahen Strand zu finden.
«Barcelona ist mega cool. Ich mag das mediterrane Klima, das Meer, die spanische Küche und auch die Architektur der Stadt finde ich spannend», schwärmt sie.
Fussball und Haushaltspflichten
Wenn sie nicht auf dem Platz steht, verfolgt die in Steffisburg BE aufgewachsene Nati-Spielerin Fussballspiele vor dem TV. «Vor allem Champions League Spiele schaue ich gern», erzählt sie. Auch wenn sie wäscht, putzt oder den Haushalt erledigt, laufe meistens ein Fussballspiel im Hintergrund.
Das torreiche Qualifikationsspiel der Männer-Nati gegen Bulgarien hat sie aber aufmerksam verfolgt: «Das war super, vor allem wenn man bedenkt, wie viel Verletzungspech die Mannschaft im Vorfeld hatte. Okafor und Vargas haben wieder ein tolles Spiel gemacht und auch Fabian Frei hat eine starke Leistung gezeigt. Die Schweizer haben ein Topteam», freut sich Crnogorčević.
«In der Schweiz gibt es noch immer kaum Profispielerinnen»
Wie schon das Nationalteam der Männer werden am Freitag auch die Schweizerinnen auf den Favoriten Italien treffen und könnten sich mit einem Sieg mit drei Punkten vor sie setzen.
«Dass wir uns für die WM und die EM qualifizieren können, ist für die Entwicklung im Frauenfussball in der Schweiz wichtig. Es ist noch ein langer Weg, denn in der Schweiz gibt es noch immer kaum Profispielerinnen», so Crnogorčević.
Im letzten Quali-Spiel der Schweiz gegen Kroatien, das die Schweizerinnen mit 5:0 gewannen, erzielte die schweizerisch-kroatische Doppelbürgerin Crnogorčević das 1:0. Auch im Champions League Rückspiel mit Barca gegen TSG Hoffenheim traf sie beim 0:5 Sieg.
Unbestritten: Crnogorčević hat einen guten Lauf. «Vor einer Woche habe ich bei Barcelona im High-Speed-Running einen neuen Rekord aufgestellt», freut sie sich. Sie traut den Schweizerinnen im Spiel gegen Italien einiges zu. «Aber dafür müssen alle topfit sein und 100 Prozent geben. Es darf sich niemand im Vorfeld verletzen.»
Ana Maria Crnogorčević spielt seit ihrem elften Lebensjahr Fussball. Sie spielte zuerst beim FC Steffisburg, später bei Thun und wechselte 2009 in die Bundesliga zum Hamburger SV.
2015 gewann sie mit dem 1.FFC Frankfurt die Champions League. Von 2018 bis 2019 spielte sie zwei Jahre lang in den USA in der National Women’s Soccer League für den Portland Thorns FC.
Seit Dezember 2019 steht Crnogorčević beim FC Barcelona unter Vertrag und gewann in der Saison 2020/21 auch mit Barcelona die Champions League.
Ihr Debüt in der Schweizer A-Nationalmannschaft hatte Crnogorčević 2009 und war mit dem Nationalteam an der WM 2015 und der EM 2017. Mit 65 Toren in 129 Nati-Spielen, ist die gelernte Stürmerin, die ausserdem als Aussenverteidigerin einsetzbar ist, die Rekordtorschützin der Nationalmannschaft.
Ana Maria Crnogorčević spielt seit ihrem elften Lebensjahr Fussball. Sie spielte zuerst beim FC Steffisburg, später bei Thun und wechselte 2009 in die Bundesliga zum Hamburger SV.
2015 gewann sie mit dem 1.FFC Frankfurt die Champions League. Von 2018 bis 2019 spielte sie zwei Jahre lang in den USA in der National Women’s Soccer League für den Portland Thorns FC.
Seit Dezember 2019 steht Crnogorčević beim FC Barcelona unter Vertrag und gewann in der Saison 2020/21 auch mit Barcelona die Champions League.
Ihr Debüt in der Schweizer A-Nationalmannschaft hatte Crnogorčević 2009 und war mit dem Nationalteam an der WM 2015 und der EM 2017. Mit 65 Toren in 129 Nati-Spielen, ist die gelernte Stürmerin, die ausserdem als Aussenverteidigerin einsetzbar ist, die Rekordtorschützin der Nationalmannschaft.