Gefahr durch elektrische Geräte
Das ist die häufigste Ursache für Haus- und Wohnungsbrände

Die meisten Brände in Wohnungen und Häusern werden durch elektrische Geräte verursacht. Mit wenig Aufwand und Kosten lassen sich viele Brände verhindern.
Publiziert: 14.04.2024 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2024 um 14:33 Uhr
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Ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in Monthey VS.
Foto: Kantonspolizei Wallis

Vom TV-Gerät, über Laptop bis zur Kaffeemaschine - im Haushalt sind unzählige elektrische Geräte oft täglich im Einsatz. Gemäss der Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) sind elektrische Geräte die Hauptursache für Haus- und Wohnungsbrände.

So zum Beispiel auch beim Brand in der Wohnung von Martin Beutler (57) in Kriens LU (Blick berichtete). Seine Wohnung beginnt wegen eines Laptop-Akkus zu brennen, während Beutler tief schläft. Nur weil seine Pudeldame Cayla (3) insistiert und auf ihn springt, kann er sich rechtzeitig aus der brennenden Wohnung retten.

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Rund 10’000 Brände ereignen sich jährlich schweizweit. Davon sind rund ein Viertel auf Elektrizität zurückzuführen.

Technische Mängel und Unachtsamkeit

Für die Brände sind immer wieder technische Mängel an elektrischen Installationen und Geräten verantwortlich. Die gute Nachricht vorweg: Durch Mängel an elektrischen Apparaten ausgelöste Brände verzeichnen gegenüber den frühen 1990er-Jahren einen deutlichen Rückgang, teilt die Beratungsstelle für Brandverhütung mit.

Wesentlich dazu beigetragen haben dürften die ab etwa Mitte der 1980er-Jahre zunehmend eingesetzten Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter). Diese unterbrechen bei Fehlerströmen selbsttätig den Stromfluss. Das dafür verantwortliche Gerät wird ausser Betrieb gesetzt. Dennoch sind nach wie vor zu viele Brände auf technische Defekte bei elektrischen Geräten und Installationen oder auf den falschen Umgang mit elektrischen Geräten zurückzuführen.

Häufig liegt die Ursache aber auch bei der Unachtsamkeit und der Fahrlässigkeit von Personen. «Mit dem starken Aufkommen von Akku betriebenen Geräten stellen die Akku-Batterien eine nicht zu vernachlässigende Gefahr dar. «Das falsche Handling, wie beispielsweise falsches Ladegerät, günstige Elektronik, aber auch falsche Entsorgung, kann zu Bränden führen», sagt auch Florian Frei, von der Kantonspolizei Zürich.

So lassen sich Brände vermeiden

Die meisten Brandunfälle geschehen durch den falschen Umgang mit den elektrischen Geräten und liessen sich gemäss BFB durch korrektes Verhalten vermeiden.

Bei elektrischen Geräten sollten darum diese Punkte beachtet werden:

  • Nicht den Stand-by-Modus verwenden, sondern Geräte ganz abschalten. Neben der Einschränkung der Brandgefahr, können so ausserdem Stromkosten gespart werden.
  • Wenn möglich Stecker ziehen, wenn das Gerät nicht verwendet wird.
  • Wärmestau verhindern, indem den Geräten genügend Luftzirkulation gewährt wird.
  • Lüftungsgitter immer freihalten.
  • Beim Platzieren der Geräte darauf achten, dass Leitungen nicht geknickt, eingeklemmt oder gequetscht werden. Das Gerät sofort vom Stromnetz trennen, wenn die Leitung beschädigt ist.
  • Geräte und Leitungen regelmässig auf Verschleisserscheinungen und Defekte kontrollieren.
  • Fehlerhafte oder sehr alte Geräte von einer Fachperson prüfen lassen oder ersetzen. Lithium-Ionen-Akkus nur mit Original-Ladegerät laden. Bei Deformierungen, Rissen oder Blähungen die Akkus sofort ersetzen.
  • Rauchmelder installieren, um Brände rasch zu entdecken. Das kostet wenig, bringt aber viel Sicherheit, vor allem nachts, wenn alle schlafen und ein Elektrogerät in Brand gerät.
  • Ganz wichtig zudem: Immer die Angaben der Herstellerfirmen beachten.

Mit diesen einfachen Massnahmen lassen sich Brände und damit unter Umständen massive Schäden an Häusern oder Wohnung und schlimmstenfalls Personenschäden in vielen Fällen verhindern.

Und wenn es trotz aller Vorsicht einmal brennt, gilt immer:

1. ALARMIEREN
Tel: 118 Feuerwehr
Gefährdete Personen warnen

2. RETTEN
Menschen und Tiere retten
Sich selbst nicht gefährden

3. LÖSCHEN
Brand bekämpfen
Einsatzkräfte einweisen

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