Basilikum, Minze, Oregano
So überleben deine Küchenkräuter den Winter

Rosmarin, Minze, Peterli... beim Kochen sind frische Kräuter das A und O. Die dekorativen Pflanzen im Winter in der Küche am Leben zu erhalten, ist aber nicht immer ganz einfach. Wir haben beim Experten nachgefragt und Tipps zusammengestellt.
Publiziert: 21.11.2024 um 15:28 Uhr
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Sogar Basilikum zu überwintern ist unter den richtigen Umständen gut möglich.
Anne Sophie Carruzzo

«Grundsätzlich brauchen Kräuter, die drinnen stehen, das Gleiche wie draussen. Das heisst: Licht, Wasser und Nährstoffe», erklärt Othmar Ziswiler. Er ist der Leiter im Fachbereich Handel und Endverbrauch bei Jardin Suisse. Die Bedingungen im Haus oder in der Wohnung seien gerade im Winter aufgrund der trockenen Heizluft für die Pflanzen vergleichbar mit einem Extremstandort. «Es ist oft einfacher, Kräuter durch den Sommer hindurch zu trocknen, als sie den Winter durch in Töpfen zu halten.» Doch mit ein wenig Wissen und guter Pflege ist viel möglich. 

Eine Sache ist bei praktisch allen Kräuter gleich: Man muss beim Giessen aufpassen. «Es ist ganz wichtig, dass die Pflanzen nie im Wasser stehen und erst dann wieder gegossen werden, wenn das Substrat leicht angetrocknet ist. Das Substrat sollte aber nie ganz ausgetrocknet sein», erläutert Ziswiler.

Kräuter draussen

«Auch ausgepflanzt überstehen viele Kräuter den Schweizer Winter», so Ziswiler. «Rosmarin, Lavendel, Oregano, Salbei und Thymian sind mehrjährige und wintergrüne Kräuter.» Das heisst, sie können auch den Winter durch draussen gelassen werden. Um sie vor den kalten Temperaturen zu schützen, kann man die Töpfe mit einem Schutzvlies einpacken.

«Falls die Kräuter zur Sicherheit in ein Gebäude genommen werden, ist es wichtig, sie an einen kühlen und hellen Ort zu stellen. Dann können sie über den Winter leicht geerntet werden.» Da der Zuwachs aber klein ist, empfiehlt Ziswiler, nur so viel zu ernten, dass genügend grüne Blätter an den Kräutern verbleiben.

Bei ausgepflanzten mediterranen Kräutern wie Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano sei es wichtig, sie im Garten an den richtigen Standort zu platzieren. «Sie brauchen einen eher geschützten Standort mit einem guten Wasserabfluss», sagt Ziswiler. Bei Lavendel und Thymian müsse man laut dem Experten ausserdem Acht geben: «Im Topf überwintern diese Arten gut. Vor sehr tiefen Temperaturen sollten sie aber geschützt werden.» Oft reiche es schon, sie nahe ans Haus auf die Wind und Mittagssonne abgewandte Seite zu nehmen.

Kräuter drinnen

«Schnittlauch, Minze und Melisse können vor dem ersten Frost nach drinnen genommen und solange geerntet werden, bis sie schlappmachen», meint Ziwsiler. In einem warmen Raum geschehe das schneller als in einem kühlen. Die Kräuter sollten dabei auf jeden Fall an einen hellen Ort gestellt werden. Sobald sie abgeerntet seien, könne man sie wieder nach draussen stellen.

Basilikum überwintern

Basilikum fühlt sich in der Wärme des Wohnzimmers am wohlsten: «Da Basilikum ein ‹Grförli› ist, muss er bereits bei Temperaturen von acht bis zehn Grad ins Haus.» Das Problem liegt aber meistens nicht an der Wärme, sondern am Licht. «Denn wenn die Pflanze zu wenig Licht hat, werden die Aromen der Kräuter nicht mehr genügend ausgebildet und sie machen lange weiche Triebe. 

Basilikum bildet zwar auch im Winter neue Blätter aus, man sollte sie nur sparsam ernten, weil sie das Wachstum der Pflanze in den Wintermonaten stark eingeschränkt ist. 

Hier noch einige Tipps:

  1. Es ist wichtig, einen grösseren Topf zu nehmen und die gewölbte Tonscherbe auf den Boden des Topfes zu legen. Sie sorgt später dafür, dass das Wasser besser abfliessen kann. Eine Drainage hilft gegen Staunässe. Verwendet dafür zum Beispiel Kies oder Blähton. Die Drainageschicht sollte etwa fünf Zentimeter hoch sein.
  2. Jetzt kann man das Substrat in den Topf füllen. Um Basilikum zu überwintern, ist nährstoffreiche Blumenerde am besten geeignet.
  3. Beachte beim Einsetzten der Basilikum-Pflanze, dass die Oberkante des Wurzelballens nur knapp unter dem Topfrand liegt und komplett mit Erde bedeckt ist. Grosszügig giessen.
  4. Der beste Standort ist eine Fensterbank auf der Südseite, weil die Pflanze im Winter so viel Licht wie möglich bekommen. 

Mit etwas organischem Dünger kannst du die Pflanze unterstützen. Es empfiehlt sich, alle vier bis sechs Wochen zu düngen. 

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Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

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