Unter #urbanjungle finden sich auf Instagram mittlerweile über sechs Millionen Beiträge. Menschen zeigen dort, wie sie ihr Zuhause mit Zimmerpflanzen in einen Mini-Dschungel verwandeln und geben Ratschläge zur Pflege der grünen Mitbewohner.
Vor allem die jüngere Generation interessiert sich immer mehr für Zimmerpflanzen, wie Pflanzerei-Inhaberin Carla Boschung (31) verrät. «Galten früher die 25- bis 35-Jährigen als junge Kundschaft, begrüssen wir heute sogar 15- bis 25-Jährige in unserem Geschäft.»
Seit eineinhalb Jahren führt Boschung den urbanen Pflanzenladen Pflanzerei. Mittlerweile gibt es zwei Filialen in Zürich. Die gelernte Staudengärtner-Meisterin bewegt sich schon seit 15 Jahren in der Branche und hat verschiedene Bewegungen miterlebt.
«Das Zimmerpflanzengeschäft boomt gerade sehr. Vielleicht auch wegen Corona, weil die Leute mehr Zeit zu Hause verbringen und mehr in ihr Daheim investieren», meint Boschung.
Der Hype um Zimmerpflanzen
Der Hype auf den sozialen Medien um Zimmerpflanzen ist gross. So wurde für Menschen, die ihr Profil auf Instagram und Co. hauptsächlich Pflanzen widmen, sogar ein neuer Begriff definiert: Plantfluencr (setzt sich aus den englischen Wörtern «plant» und «influencer» zusammen) oder Plantstagrammer (und hier sind es die Begriffe «plant» und «instagrammer») nennt man die leidenschaftlichen Pflanzen-Freunde.
Eine von diesen Plantfluencern ist die Schweizerin Mee Schmid. Auf ihrem Profil begeistert die sogenannte Plantlady ihre Follower mit ihrem grünen Daumen. Rund 150'000 Menschen bewundern den kleinen Dschungel, den sich die Luzernerin zu Hause angelegt hat.
Neben viel Grün runden natürliche Materialien wie Holz, Bast, Rattan oder Leinen den Living-Trend Urban Jungle ab. Wer den Look vollenden will, setzt auf Dekoartikel wie Kissen, Vorhänge oder Bettwäsche mit Botanik-Prints.
Die Schweizer Plantlady machts vor:
Dass das Verlangen nach Grün im städtischen Zuhause gross ist, sieht auch Boschung: «In der Stadt gibt es weniger Gärten, sondern mehr Innenraum und Balkonfläche oder Terrasse. Allgemein zieht es mehr Leute in die Stadt, solch grosse Flächen wie früher kann man sich heute einfach nicht mehr leisten.» Menschen würden sich also gut überlegen, so viel wie möglich aus der kleinen Fläche rauszuholen.
«Grün belebt und erzeugt Gemütlichkeit»
Für Boschung ist klar: «Wer zuerst einen Raum mit und dann einen ohne Grün betritt, der entscheidet sich im Endeffekt immer für den Raum mit Grün.» Schliesslich belebe die natürliche Farbe, erzeuge Gemütlichkeit und schaffe eine gewisse Wohlfühlatmosphäre.
Und das nicht nur im Innen-, sondern auch im Aussenbereich. «Nachdem im Winter alles trist und grau war, erfreut man sich im Frühling, wenn draussen auf dem Balkon oder im Garten alles blüht.»
Die richtigen Pflanzen für den Heim-Dschungel
Wer nun Lust bekommen hat, sich zu Hause einen Dschungel einzurichten, bei dem sogar Tarzan neidisch werden würde, der sollte beim Pflanzen-Shopping die richtigen Arten wählen. Laut Boschung sind die folgenden die «Wichtigsten», die jeder haben will:
«Diese Gattungen haben wir immer im Laden.» Jede dieser Pflanzen braucht jedoch einen anderen Standort und eine andere Pflege. Wer aber ein ganz blutiger Anfänger ist, dem rät Boschung zu Sansevieria (Schwiegermutterzunge), Zamioculca oder Aspidistra. Diese muss man nur alle drei Wochen einmal giessen und auch dunkle Ecken machen diesen Arten nichts aus. «Man muss sie nicht gross schneiden oder aufbinden, nur ab und zu unter die Dusche stellen und den Staub loswerden», sagt Boschung schmunzelnd.
Am wichtigsten sei aber immer noch eine Beratung im Laden, wobei die perfekte Pflanze für jeden definiert werden kann. «Unser Ziel ist es, Pflanzen-Fans bestmöglich zu beraten, damit sie nachher über mehrere Jahre glücklich mit ihrem grünen Mitbewohner sind.»
Zimmerpflanzen haben Hochkonjunktur, Plantfluencer überfluten die sozialen Medien. Doch wie kamen Pflanzen in unsere Wohnzimmer? Und was haben die heutigen Plantfluencer mit dem aufkommenden Bürgertum des 19. Jahrhunderts gemein?
Zimmerpflanzen haben Hochkonjunktur, Plantfluencer überfluten die sozialen Medien. Doch wie kamen Pflanzen in unsere Wohnzimmer? Und was haben die heutigen Plantfluencer mit dem aufkommenden Bürgertum des 19. Jahrhunderts gemein?
Ganz im Gegenteil zu gewissen anderen Gewächsen, denen die hohen Temperaturen durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten, macht die sommerliche Hitze Ihren Sukkulenten wenig aus. Doch auch bei diesen pflegeleichten Pflanzen gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Ganz im Gegenteil zu gewissen anderen Gewächsen, denen die hohen Temperaturen durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten, macht die sommerliche Hitze Ihren Sukkulenten wenig aus. Doch auch bei diesen pflegeleichten Pflanzen gilt es ein paar Dinge zu beachten.
1. Wässern
Natürlich müssen Pflanzen gegossen werden, aber auch hier gilt die goldene Regel: alles mit Mass. Der Durst Ihrer grünen Freunde ist sehr unterschiedlich und im Winter ohnehin tiefer, informieren Sie sich ausführlich oder nutzen Sie bei Unsicherheit Hydrokulturen.
2. Richtiges Klima
Die meisten Zimmerpflanzen mögen eine Durchschnittstemperatur von 16 Grad. Trockene Heizungsluft ist ihnen genauso ein Graus wie uns – sie trocknen aus. Dagegen hilft – möglichst kalkarmes – Wasser aus der Sprühflasche oder ein Luftbefeuchter.
3. Parasiten bekämpfen
Da die trockene Heizungsluft den Pflanzen zusetzt, sind sie im Winter besonders anfällig für Schädlingsbefall. Untrügliche Anzeichen für einen Befall von Parasiten wie Läusen oder Milben sind etwa gelbe, sich rollende oder löchrige Blätter. Zur Bekämpfung der spezifischen Sorten (nehmen Sie ein Blatt mit und zeigen Sie es Ihrem Pflanzenspezialist) steht ein ganzes Arsenal an spezifischen Insektiziden in Form von Sprays, Flüssigkeit, Pulver oder Stäbchen zu Verfügung.
4. Richtig düngen
Da sich die Nährstoffe in der Erde aufbrauchen, müssen sie künstlich zugeführt werden. Die Faustregel besagt, dass schnell wachsende Pflanzen mehr Dünger brauchen als langsam wachsende. Aber manche Pflanzen reagieren bei zu starker Düngung auch empfindlich auf eine Übersalzung der Erde. Besser sich vorab genau über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze informieren.
5. Den Standort auswählen
Zimmerpflanzen brauchen viel Licht, besonders wenn die Tage kurz sind. Deswegen ist die Fensterbank ein beliebter Standort. Doch Achtung, berühren die Blätter oder Blüten im Winter die kalten Scheiben, können sie erfrieren oder zumindest braune Spitzen bekommen. Der Wurzelballen reagiert übrigens empfindlich auf zu kalte Böden.
6. Ruhepausen anlegen
Vor allem im Winter brauchen viele Pflanzen Ruhepausen. Erkundigen Sie sich, welche man besser nicht düngt oder sogar etwas kälter stellen sollte, damit sie sich für die nächste Wachstumsphase wieder erholen können.
1. Wässern
Natürlich müssen Pflanzen gegossen werden, aber auch hier gilt die goldene Regel: alles mit Mass. Der Durst Ihrer grünen Freunde ist sehr unterschiedlich und im Winter ohnehin tiefer, informieren Sie sich ausführlich oder nutzen Sie bei Unsicherheit Hydrokulturen.
2. Richtiges Klima
Die meisten Zimmerpflanzen mögen eine Durchschnittstemperatur von 16 Grad. Trockene Heizungsluft ist ihnen genauso ein Graus wie uns – sie trocknen aus. Dagegen hilft – möglichst kalkarmes – Wasser aus der Sprühflasche oder ein Luftbefeuchter.
3. Parasiten bekämpfen
Da die trockene Heizungsluft den Pflanzen zusetzt, sind sie im Winter besonders anfällig für Schädlingsbefall. Untrügliche Anzeichen für einen Befall von Parasiten wie Läusen oder Milben sind etwa gelbe, sich rollende oder löchrige Blätter. Zur Bekämpfung der spezifischen Sorten (nehmen Sie ein Blatt mit und zeigen Sie es Ihrem Pflanzenspezialist) steht ein ganzes Arsenal an spezifischen Insektiziden in Form von Sprays, Flüssigkeit, Pulver oder Stäbchen zu Verfügung.
4. Richtig düngen
Da sich die Nährstoffe in der Erde aufbrauchen, müssen sie künstlich zugeführt werden. Die Faustregel besagt, dass schnell wachsende Pflanzen mehr Dünger brauchen als langsam wachsende. Aber manche Pflanzen reagieren bei zu starker Düngung auch empfindlich auf eine Übersalzung der Erde. Besser sich vorab genau über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze informieren.
5. Den Standort auswählen
Zimmerpflanzen brauchen viel Licht, besonders wenn die Tage kurz sind. Deswegen ist die Fensterbank ein beliebter Standort. Doch Achtung, berühren die Blätter oder Blüten im Winter die kalten Scheiben, können sie erfrieren oder zumindest braune Spitzen bekommen. Der Wurzelballen reagiert übrigens empfindlich auf zu kalte Böden.
6. Ruhepausen anlegen
Vor allem im Winter brauchen viele Pflanzen Ruhepausen. Erkundigen Sie sich, welche man besser nicht düngt oder sogar etwas kälter stellen sollte, damit sie sich für die nächste Wachstumsphase wieder erholen können.