Bauernhaus in Reinach AG wird zum Traumhaus
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Umbau in Reinach AG:Paar verwandelt Bauernhaus in Traumhaus

Christoph Flory hat sich seinen Wohntraum in Reinach AG erfüllt
Altes Bauernhaus wird zum Wohntraum

Christoph Flory (55) hat in Reinach AG ein 200-jähriges Bauernhaus in der Landwirtschaftszone gekauft und renoviert. Nach Verzögerungen während der Pandemie, konnte er im Januar mit seiner Partnerin Isaura Perez (47) endlich einziehen.
Publiziert: 03.04.2022 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2022 um 11:35 Uhr
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An wunderbarer Lage steht das 200-jährige Bauernhaus hoch über dem Hallwilersee mit Blick in die Alpen, das Christoph Flory kaufen konnte. Weil es in der Landwirtschaftszone steht, gab es diverse Auflagen und Einschränkungen für Umbauten.
Foto: zVg

«Ich wusste sofort, dass dieses Bauernhaus eine einmalige und gute Kaufgelegenheit ist», sagt der selbständige Biologe Christoph Flory. Der dreifache Familienvater ist auch bei Pro Natura tätig und da oftmals für Landerwerb zuständig. Beim Stöbern auf einem Internetportal hat er 2019 das Bauernhaus aus dem Jahr 1820 oberhalb von Beinwil am See AG gefunden und den Zuschlag für eine Million Franken erhalten. «Hier wohne ich an einem Ort mit viel Grün und fühle mich hier fast wie in den Ferien», schwärmt der Hausbesitzer.

Auflagen und Einschränkungen in der Landwirtschaftszone

Die Immobilie an Traumlage mit Sicht auf den Hallwilersee und die Alpen lockte zahlreiche finanzkräftige Interessenten an. «Die Bausubstanz war in recht gutem Zustand, weil das Bauernhaus aber an Hanglage und ausserhalb der Bauzone liegt, was Einschränkungen bei einem Umbau mit sich bringt, haben sich viele Interessenten wieder zurückgezogen», weiss Flory.

Selbstbewirtschaftung sei ein weiteres Verkaufskriterium für das Bauernhaus in der Landwirtschaftszone gewesen. Das erfüllt Flory mit seinen 20 eigenen Ziegen.

Geplant hat der Familienvater den Kauf mit seiner Familie. «Wir wollten hier wohnen und eine zusätzliche Einliegerwohnung bauen und vermieten.» Zwischenzeitlich hat sich das Ehepaar Flory aber einvernehmlich getrennt. Christoph Flory hat den Umbau allein ausgeführt und lebt nun mit seiner neuen Partnerin im Bauernhaus.

«Ich wohne regelmässig in unserer alten Familienwohnung und betreue unsere Kinder weiterhin, und an den Wochenenden und in den Ferien sind die Kinder bei mir in Reinach», so der Familienvater. Vor allem der älteste Sohn Pascal (15) hat gern und oft seinem Vater bei den Bauarbeiten geholfen und so sein Taschengeld aufgebessert.

Umbauerfahrung hat sich ausbezahlt

Im Februar 2020 wurde der Kaufvertrag unterschrieben und im September konnte Flory mit den Renovierungsarbeiten starten. Die Planung, sowie diverse Innen- und Ausbauarbeiten konnte Flory selber ausführen. «Umbauten sind ein Hobby von mir. Ich habe schon in jungen Jahren, nach meinem Studium, das Haus meiner Grosseltern umgebaut. Auch unser Mehrfamilienhaus in Untersiggental, wo ich mit meiner Familie gelebt habe und teilweise jetzt noch wohne, habe ich selbst umgebaut.»

Seine Erfahrung habe sich bei seinem neuesten Projekt ausbezahlt, denn unliebsame Überraschungen während des Umbaus erlebte Flory keine. «Ich wusste, worauf ich mich einlasse und was mich erwartet.» Bis auf diverse Lieferverzögerungen von Baumaterialien – Corona geschuldet –, sei alles wie geplant verlaufen. Dass der Einzug dadurch erst Ende Januar 2022 erfolgte, statt im Herbst 2021, spielte für ihn keine Rolle.

Nachhaltigkeit und alte Bausubstanz im Fokus

Bei seinem neusten Umbau berücksichtigte Flory die alte und schöne Bausubstanz und transformierte das Haus energetisch und zeitgemäss. «Ich bin nicht päpstlicher als der Papst, aber wichtig ist mir, dass Materialien bauphysikalisch und baubiologisch richtig eingesetzt werden. Nachhaltiges Bauen wird meines Erachtens bei uns noch zu wenig umgesetzt, dabei ist das nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern schafft auch ein gesundes Raumklima», sagt Flory.

Von aussen wurde das Bauernhaus, bis auf einen neuen Anstrich, Fenster und Fensterläden, optisch kaum verändert. Christoph Flory: «Das wäre in der Landwirtschaftszone auch nicht erlaubt.» Im Innern wurde das Gebäude umfassend erneuert und auch energetisch auf den neusten Stand gebracht und isoliert. Im Keller wurde eine Wärmepumpenheizung eingebaut und im ganzen Haus sorgt die neue Bodenheizung für eine angenehme Temperatur.

Im Erdgeschoss wurden die Wände der kleinen Zimmer entfernt, so dass jetzt die moderne Küche, sowie der Wohn- und Essbereich offen und hell sind. «Jetzt kommt auch der schöne Kachelofen, den ich zum Zuheizen nutze, wieder zur Geltung», sagt der Bauherr. Im oberen Stockwerk sind vier Schlafzimmer und ein Badezimmer. Platz genug für den Bauherrn und seine Partnerin Isaura Perez, sowie für die Kinder, wenn sie in Reinach sind.

Einsparungen durch kleines Bauunternehmen

Mit dem Resultat seines Umbaus ist Flory rundum zufrieden. Der Bauherr hat auch einen Tipp für andere, die einen Umbau planen: «Ich habe mit einem kleinen Bauunternehmen gearbeitet. Von Maurer- über Gipser- und Maler- bis hin zu Schreinerarbeiten – diese Allrounder konnten alle Arbeiten ausführen, was Planung und Abläufe beim Umbau erheblich vereinfachte und somit auch Kosten sparte.» Lediglich Sanitär- und Elektroinstallateure mussten für fachgerechte Arbeiten beigezogen werden. Trotz der umfangreichen Eigenleistungen Florys, entstanden Umbaukosten von rund 600'000 Franken.

Zweite Bauetappe für Einliegerwohnung

Demnächst will sich der Bauherr noch an die Umgebungsarbeiten machen und Sitzplätze fertigstellen, wo er mit seiner Partnerin inmitten von viel Grün den Sommer in seinem frisch renovierten neuen Zuhause geniessen kann. Dann will Flory in einer zweiten Etappe die in der alten Scheune geplante Einliegerwohnung in Angriff nehmen.

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