Satellitenbild zeigt seltenes Phänomen
Darum färbt sich der Pazifik hier grün

Bei Japan gibt es drei vulkanische Unterwasserberge. Einer von ihnen ist nach langer Zeit wieder aktiv. Weil er Schwefel und andere Materialien befördert, verfärbt sich die sonst so tiefblaue Wasseroberfläche.
Publiziert: 23.01.2023 um 12:33 Uhr
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Aus dem All zu sehen: Der Ausbruch des Unterwasser-Vulkans Kaitoku färbt Teile des Pazifiks grün. Grund dafür ist der aufsteigende Schwefel.
Foto: NASA EARTH OBSERVATORY

Das tiefe Blau leuchtet plötzlich grün. Wenn der Vulkan Kaitoku erwacht, ist im Pazifik ein spektakuläres Schauspiel zu beobachten.

Nördlich der japanischen Insel Iwojima ragen drei seiner Gipfel bis zirka 100 Meter unter der Wasseroberfläche. Während zwei von ihnen erloschen sind, ist der östlichste noch aktiv: Saures und überhitztes Meereswasser, das Schwefel und vulkanische Gesteinstrümmer enthält, steigt auf – und färbt die Meeresoberfläche grün, wie der «Spiegel» schreibt.

Letzter grosser Ausbruch vor 40 Jahren

Zuletzt aufgezeichnet hat das Spektakel der Erdbeobachtungssatellit Landsat 8 Anfang Januar. In 99 Minuten umrundet er in einer Höhe von 700 Kilometern einmal die Erde. Der letzte grosse Ausbruch von Kaitoku liegt knapp 40 Jahre zurück, gemäss historischen Überlieferungen soll der Vulkan ausserdem 1543 ausgebrochen sein.

Kaitoku ist nicht der einzige vulkanische Unterwasserberg. Schätzungen von Geologinnen und Geologen zufolge gibt es gut 25 Millionen Stück. Zwar sind die meisten erloschen, allerdings machen die aktiven einen Grossteil der Vulkanausbrüche weltweit aus – zirka 80 Prozent finden unter Wasser statt.

Im Vergleich zu anderen Unterwasservulkanen gilt Kaitoku als wenig gefährlich. Die Eruptionen sind eher schwach.

Dieser Vulkan hat Teile von Inseln ausgelöscht

Der letzte starke Ausbruch eines Unterwasservulkans ereignete sich vor gut einem Jahr. Am 15. Januar 2022 stiess der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai beim pazifischen Inselreich Tonga Gas- und Aschewolken aus – so heftig, dass er Teile naher Inseln auslöschte. Mit der britischen Helferin Angela G. (50†) gab es zudem mindestens eine Tote.

Die Mega-Eruption war Tausende Kilometer weit zu spüren. Sie löste grosse Flutwellen aus und versetzte viele Pazifik-Staaten in Alarmbereitschaft. Nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan, Alaska und Südamerika wurden verschiedene Tsunami-Wellen registriert. (tva)

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