Sie sind eine seltene Laune der Natur: In Gärten fallen immer mal wieder Amseln mit weissen Gefiederanteilen auf. Oft betroffen sind nach Auskunft von Stefan Bosch vom deutschen Naturschutzbund Nabu Baden-Württemberg auch Haussperlinge, Dohlen und Rabenkrähen. «Vor allem schwarze Vogelarten mit weissen Federn fallen besonders auf und beschäftigen die Menschen», berichtete Bosch.
Genaue Zahlen gebe es mangels systematischer Erhebungen nicht. Vermutlich liege der Anteil im unteren einstelligen Prozentbereich. «Eine offensichtliche Häufung in Städten und Siedlungen kann mit Defiziten im Nahrungsangebot aber auch mit der erhöhten Beobachtungswahrscheinlichkeit zusammenhängen», erklärte Bosch. Die sogenannten Weisslinge seien in der Regel nicht beeinträchtigt und verhielten sich arttypisch: «Allerdings haben sie ein erhöhtes Risiko, keinen Partner zu finden oder von einem Beutegreifer erwischt zu werden.»
Bei genetischer Ursache bleichen Vögel dem Experten zufolge mit fortschreitendem Alter oft bis zum weitgehend weissen Vogel aus. Allerdings sei dieses Phänomen sehr selten. Möglich, aber noch seltener ist Albinismus in der Vogelwelt, bei dem meist alle Körperteile entfärbt sind und der durchblutete Augenhintergrund die Augen blutrot erscheinen lässt. (SDA)