Sie wurde vergesslich und depressiv
Ärzte finden lebenden Wurm in Hirn von Frau (64)

Ein ungewöhnlicher Fall aus Australien bewegt die medizinische Fachwelt: Ärzte haben aus dem Hirn einer Frau einen lebenden Wurm entfernt.
Publiziert: 29.08.2023 um 02:50 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2023 um 20:26 Uhr
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Der Parasit war auf eine Länge von acht Zentimetern gewachsen.
Foto: Canberra Health

Es muss eine Szene wie im Horrorfilm gewesen sein: Eine 64-jährige Britin legt sich in Canberra (Australien) unters Messer, weil im MRI seltsame Auffälligkeiten im Gehirn zu sehen waren. Und als die Neurochirurgin Hari Priya Bandi ihre Schädeldecke öffnet, findet sie darunter zu ihrer Überraschung einen lebenden Wurm.

«Oh mein Gott! Du wirst nicht glauben, was ich gerade im Gehirn dieser Dame gefunden habe – und es lebt und zappelt!» Mit diesen Worten ruft Priya Bandi im Spital ihren Kollegen Sanjaya Senanayake zu sich, wie der «Guardian» berichtet. Senanayake ist Spezialist für infektiöse Krankheiten.

Durchfall und Bauchschmerzen

Die Patientin kam im Januar 2021 ins Spital, weil sie seit Wochen Bauchschmerzen und Durchfall hatte, dazu noch einen trockenen Husten, Fieber und Schweissausbrüche in der Nacht. Doch niemand konnte ihr helfen. Weil schliesslich noch Vergesslichkeit und eine Depression dazukamen, wurde sie 2022 ins Spital nach Canberra überwiesen – wo eine Magnetresonanz-Tomografie erstellt wurde.

Sanyaja Senanayake erklärt dem britischen «Guardian», dass die Neurochirurgen sicher nicht einen Wurm erwartet hätten. «Das war ein Fund, den man nur einmal macht in seiner Karriere.» Der Wurm war acht Zentimeter lang und einen Millimeter dick.

Bei der Analyse des Spulwurms stellte ein Experte fest, dass es sich um die Art Ophidascaris robertsi handelt, die bisher ausschliesslich in Schlangen vorkam. Im Fall der Britin ist es das erste Mal, dass der Parasit in einem Menschen nachgewiesen wurde.

Wohl über Schlangenkot angesteckt

Doch wie kam das Tier dort hin? Die Ärzte vermuten, dass sich die Patientin im Gras über den Kot der Rautenpython angesteckt haben könnte. Sie lebt in einer Gegend, wo diese Schlangenart heimisch ist, die diesen Parasiten in sich tragen könnten.

Der Patientin geht es unterdessen wieder gut. Neben dem Wurm musste sie sich auch noch wegen Larven behandeln lassen, die sich in der Leber festgesetzt hatten, berichtet der «Guardian» weiter. Senanayake sagt: «Sie war so mutig und wundervoll. Man will nicht die erste Patientin weltweit sein, in deren Gehirn dieser Spulwurm gefunden wird.» (neo)


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