Sie sind sexuell sehr aktiv
Weibliche Fruchtfliegen seien schon zwei Stunden nach dem Schlüpfen paarungsfähig, sagt Ernst Hafen (67), emeritierter Professor für Molekularbiologie und früherer Präsident der ETH Zürich. Er hat Fruchtfliegen mehrere Jahrzehnte lang für wissenschaftliche Zwecke erforscht. Die Fliegen wollen so viele Eier wie möglich produzieren und lassen sich deshalb von so vielen Männchen wie möglich befruchten.
Ein Weibchen legt bis zu 1000 Eier pro Tag
«Innerhalb eines Monats entstehen aus einer einzigen Fruchtfliege mehrere Hunderttausend Nachkommen», sagt Hafen. «Bei hohen Temperaturen kann ein Weibchen bis zu 1000 Eier pro Tag legen.» Innert zehn Tagen wachsen daraus paarungsfähige Nachkommen. Für eine starke Ausbreitung in der Küche reicht laut dem Experten bereits ein befruchtetes Weibchen, das man mit einer Frucht aus dem Supermarkt nach Hause bringt. Oder man nimmt Früchte mit nach Hause, in denen sich bereits zahlreiche Eier befinden.
Ernst Hafen (67) promovierte an der Universität Basel in Molekulargenetik und erforschte viele Jahre die Fruchtfliegenart Drosophila melanogaster. Er ist emeritierter Professor für Molekulargenetik an der ETH Zürich, deren Präsident er von 2005 bis 2006 war. Heute widmet sich Hafen der privaten Zucht und Erforschung von Honigbienen auf dem Dach seiner Garage in Zürich und engagiert sich für einen besseren Umgang mit Gesundheitsdaten und für digitale Selbstbestimmung in der Schweiz.
Ernst Hafen (67) promovierte an der Universität Basel in Molekulargenetik und erforschte viele Jahre die Fruchtfliegenart Drosophila melanogaster. Er ist emeritierter Professor für Molekulargenetik an der ETH Zürich, deren Präsident er von 2005 bis 2006 war. Heute widmet sich Hafen der privaten Zucht und Erforschung von Honigbienen auf dem Dach seiner Garage in Zürich und engagiert sich für einen besseren Umgang mit Gesundheitsdaten und für digitale Selbstbestimmung in der Schweiz.
Sie übertragen keine Krankheiten
«Meist legen Weibchen ihre Eier in das Fruchtfleisch von reifem oder bereits faulendem Obst», sagt Hafen. Sie sind weiss, länglich und maximal einen halben Millimeter gross. Da sie sich unter der Oberfläche befinden, kann man sie weder sehen noch abspülen. Dass wir die Eier unbemerkt mit dem Obst essen, komme daher wohl häufiger vor, als wir denken, sagt Hafen. Gesundheitlich bedenklich sei dies aber nicht. «Fruchtfliegen übertragen keine Krankheiten», sagt Hafen. Sie ernähren sich ausschliesslich vom Obst. Einen tierischen Zwischenwirt, auf dem sie Krankheitserreger aufsammeln könnten, benötigen sie nicht.
Für die Forschung sind sie unerlässlich
Über Drosophila melanogaster, wie Fruchtfliegen in der Fachsprache heissen, wisse man im Vergleich zu anderen Insekten überdurchschnittlich viel, sagt Hafen. Das liege daran, dass sie sich sehr schnell reproduzieren und einen Lebenszyklus von maximal zwei Monaten haben. «Diese beiden Faktoren helfen, Alterungsprozesse, Krankheitsentwicklungen und genetische Veränderungen zu erforschen.» Die Erkenntnisse daraus seien von zentraler Bedeutung für die Erforschung von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes. Schon fünf Mal erhielten Fruchtfliegenforscher den Nobelpreis für Medizin. Hafen: «Fruchtfliegen sind perfekte Modellorganismen.»
Die Fruchtfliegen sind wieder unterwegs. Sie schwirren durch die Küche, umlagern den Früchtekorb und vermehren sich schnell zu einer regelrechten Plage. Mit diesen Tipps wird man die lästigen Insekten los.
Die Fruchtfliegen sind wieder unterwegs. Sie schwirren durch die Küche, umlagern den Früchtekorb und vermehren sich schnell zu einer regelrechten Plage. Mit diesen Tipps wird man die lästigen Insekten los.